Naturschutzgebiet Alexanderheide

Lange nicht intensiv gepflegt und deshalb einzigartig

Zwischen Alexanderstraße und der ehemaligen gut 2,3 Kilometer langen Betonstartbahn des Fliegerhorstes, ist über die Jahrzehnte ein wertvoller und nicht nur für das Stadtgebiet seltener Lebensraum entstanden. Hierfür spielen der Mensch und insbesondere die jahrzehntelange geringe Pflege der Fläche durch die Bundeswehr eine entscheidende Rolle.

 

Unerwartet wertvoll

Die rund 18 Hektar große Rasenfläche ist teilweise durch provisorisch verlegten Asphalt versiegelt. In der direkten Umgebung zur Startbahn und den Sheltern  für Militärflugzeuge ist sie zudem mit Kampfmitteln belastet. Lärm, Trockenheit, nährstoffarmer Boden und kaum Schutz für Tiere und Pflanzen – scheinbar ein wertloses Ödland. Ein bis zweimal im Jahr wird die damals im Besitz der Bundeswehr befindliche Fläche gemäht und über die Zeit bricht der Asphalt an einzelnen Stellen auf. Über die Jahrzehnte entsteht so auf dem sandigen Boden ein trockener Magerrasen, der in vielen anderen Teilen Deutschlands durch die Intensivierung der Landwirtschaft oder Aufforstungen verdrängt wird.

Das maßvolle Mähen der Fläche verhinderte eine Verbuschung oder Verwaldung. So siedelten  sich auf der Fläche typische, inzwischen seltene Pflanzenarten an, die besonders an nährstoffarme, sandige Böden angepasst sind. Gleichzeitig entstand durch die geringen Störungen, wie zum Beispiel häufigeres Mähen, Düngung oder intensive Beweidung, Lebensraum und Flächen für bodenbrütende Vögel und andere besonders angepasste Tierarten.

Auch andere Orte auf dem Fliegerhorst wurden so mit der Zeit von der Natur zurückerobert. Die Flugzeugbunker aus Stahlbeton werden  zum Beispiel von Vögeln als geschützte Brutstätte genutzt.

Einzigartige Pflanzen- und Tierwelt

Das Gebiet zwischen Alexanderstraße und ehemaliger Landebahn, sowie Metjendorf ist vielfältig. Neben Sandmagerrasen befinden sich dort Ruderalflächen, also durch Pionierpflanzen besiedelte Brachen, Gehölze und auch kleinere bewaldete Flächen. Diese Verflechtung von verschiedensten Lebensräumen macht die Fläche so besonders. Regelmäßige Kartierungen durch Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Oldenburg belegen das Vorkommen von einigen sehr gefährdeten Pflanzen- und Tierarten ». Dazu gehört zum Beispiel die Heidenelke, oder der Teufelsabbiss.

Auch ungeübte Beobachtende können aus der Ferne Turmfalken und Mäusebussarde sehen und den langanhaltenden und schönen Singflug der Feldlerche hören. Die Beobachtungen müssen leider aus der Ferne erfolgen, da das Naturschutzgebiet für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Genauso war es bereits während des militärischen Flugbetriebes - zumindest das hat sich auf der Fläche des Naturschutzgebietes nicht geändert.

 

Zuletzt geändert am 5. Mai 2023