- Gedenktafel für Dr. h.c. Helene Lange in der Achternstraße
- Ehrenbürgerin Dr. h.c. Helene Lange
- Oldenburg tritt Bündnis gegen Sexismus bei
- Bundesweiter Aktionstag gegen Catcalling
- KiTa-Kampagne zu Geschlechtsrollenstereotypen
- Praxisheft zur gendersensiblen Pädagogik in der KiTa
- Themenseiten Femizide: Die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts
- Berichte, Studien und Wege zur Gleichstellung
- Beratung und Unterstützung
Bundesweiter Aktionstag gegen Catcalling
Belästigungen im öffentlichen Raum sind #keinKompliment
Wenn Frauen hinterhergepfiffen, -gehupt und -gerufen wird, Blicke den Körper scannen oder obszöne Gesten sexuelle Praktiken zu verstehen geben, dann ist dies nichts Anderes als sexuelle Belästigung. Jede Frau kann von solchen und ähnlichen Erlebnissen berichten und erhält einen Strauß gesammelter Rechtfertigungen dazu. Es sei „doch nur ein Kompliment“ bleibt dabei der unangefochtene Spitzenreiter. Man sollte meinen, Frauen wüssten ganz gut selbst, was sie gut finden, aber selbst das wird ihnen dann noch mit vermeintlicher Überempfindlichkeit abgesprochen. Für diese Art der Belästigung hat sich mittlerweile der englische Begriff „Catcalling“ etabliert.
Catcalls werden sichtbar gemacht
Anlässlich des bundesweiten Aktionstags gegen Catcalling setzt das Gleichstellungsbüro der Stadt Oldenburg auf Sichtbarkeit. Ab dem 9. Juni sind Litfaßsäulen im Stadtgebiet mit unschönen Beispielen von Catcalls plakatiert, auch Schaufenster in der Innenstadt werden gestaltet. „Catcalls sind eine gezielte Machtdemonstration und Herabwürdigung“, betont Renate Vossler, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte. „Durch die Beteiligung an diesem bundesweiten Aktionstag möchten wir die Gesellschaft sensibilisieren, Mädchen und Frauen stärken und insbesondere auch Männer auffordern, sich gegen ihre übergriffigen Geschlechtsgenossen zu positionieren.“
Bundesweite Kampagne
Rund 50 kommunale Gleichstellungsbeauftragte haben das Thema Catcalling zum Anlass genommen, die Kampagne #keinKompliment ins Leben zu rufen. Auch das Gleichstellungsbüro der Stadt Oldenburg gehört zu dem Kreis der Initiatorinnen und hat ein Jahr lang Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern gesammelt, die von erlebten Catcalls berichteten. „Ein solches Verhalten ist nicht hinnehmbar“, so die Gewaltschutzkoordinatorin Johanna Reimann. „Wir wollen aufzeigen, welchen Situationen sich vor allem Frauen im öffentlichen Raum ausgesetzt sehen.“ Der bundesweite Aktionstag weist auf das Recht der sexuellen Selbstbestimmung hin und erzielt die Schaffung einer gesetzlichen Regelung zur Bewertung dieser sexualisierten Vorfälle als Straftatbestand.
Projektförderung durch CEDAW
Die Oldenburger Öffentlichkeitskampagne zum Aktionstag wird durch das Projekt „Gleichstellung sichtbar machen – CEDAW in Niedersachsen“ vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung gefördert. Das Projekt bezieht sich auf die UN-Frauenrechtskonvention („CEDAW-Abkommen“) und unterstützt deren Umsetzung auf Landesebene. Die UN-Frauenrechtskonvention ist der erste und zentrale Menschenrechtsvertrag speziell für die Rechte von Frauen. Sie hat das politische Ziel, die Benachteiligung und Diskriminierung von Frauen und Mädchen in allen Lebensbereichen zu beenden.
Erfahrungen können weiterhin gemeldet werden
Auch Sie haben schon Catcalls erlebt? Über die E-Mail Adresse keinkompliment[at]stadt-oldenburg.de können Sie diese melden, um bereits jetzt den Aktionstag im nächsten Jahr zu unterstützen. Alternativ schreiben Sie der Gruppe „Catcalls-of-Oldenburg“ auf Instagram, die gemeldete Sprüche das ganze Jahr hindurch direkt auf die Straßen Oldenburgs ankreidet.
Zuletzt geändert am 9. Juni 2023