Haarenufer: Mehlbeeren statt Weißdorn

Neupflanzungen im Herbst

Baumbestand am Haarenufer soll robuster werden

Seit Herbst 2022 ändert sich das Bild am Haarenufer – abschnittsweise werden die abgängigen Weiß- und Rotdornbäume gegen schwedische Mehlbeeren ausgetauscht. Im Jahr 2024 erfolgen nun die Arbeiten im dritten und letzten Abschnitt zwischen Rummelweg und Am Zuggraben. Das geplante Bild wird sich damit komplettieren und die Stadtkante im Bereich des Haarenufers deutlich grüner werden.

Welche Arbeiten stehen noch an und wie ist der Zeitplan?

Bevor im Herbst gepflanzt werden kann, waren einige vorbereitende Arbeiten nötig: So wurden Ende Januar 2024 zunächst die Bestandsbäume entnommen und der Boden für die Neupflanzungen fachgerecht vorbereitet. Damit der Boden künftig optimale Standortbedingungen bieten kann, bekommt er mehrere Monate Zeit, sich ausreichend zu setzen, bevor die neuen Bäume eingepflanzt werden. Die Pflanzarbeiten selbst werden dann im Herbst 2024 durchgeführt – dann kann sich Oldenburg auf die letzten 31 Bäume am Haarenufer freuen.

Pflanzungen und Pflege für fast 200.000 Euro

Für den Austausch der kranken Rot- und Weißdornbäume sind umfangreiche Arbeiten notwendig: In drei Teilabschnitten wurden die alten, abgängigen Bäume jeweils zum Jahresbeginn gefällt, die alten Wurzelstöcke entfernt sowie der Boden untersucht. Anschließend konnten die Baumstandorte optimal für die neuen Bäume vorbereitet werden. Im Herbst erfolgt dann jeweils die Nachpflanzungen der Mehlbeeren in die vorbereiteten Baumgruben. Zudem erhält jeder Baum einen Bewässerungsrahmen und eine Anbindung, bis die Bäume genug Wurzeln für einen sicheren Stand gebildet haben. Um die Einschränkungen während der Arbeiten möglichst gering zu halten, erfolgen sie in drei Abschnitten: 2022 wurden die ersten 45 Bäume gepflanzt, in 2023 folgten die nächsten 39 Bäume, bevor 2024 die letzten 31 Bäume gepflanzt werden. Für die Baumlieferungen inklusive Pflanzungen sind insgesamt knapp 200.000 Euro vorgesehen. Darin enthalten sind auch Pflegemaßnahmen für die jeweils ersten drei Jahre, um den Bäumen optimale Startbedingungen zu geben.

Wieso müssen die Weiß- und Rotdorne weichen?

Seit Jahren setzt der Birnenprachtkäfer dem Baumbestand am Haarenufer zu und frisst sich durch die Stämme der Bäume. Zudem breitet sich die hochinfektiöse Bakterienkrankheit Feuerbrand aus und schwächt die Bäume zusätzlich. Mehrere Versuche, die geschädigten Weiß- und Rotdorne wieder anzupflanzen, waren in den letzten Jahren erfolglos geblieben. Deshalb wurde im Ausschuss für Stadtgrün, Umwelt und Klima entschieden, den Baumbestand gegen eine ökologisch wertvolle und robustere Baumart zu tauschen – die Schwedische Mehlbeere.

Was ist die Schwedische Mehlbeere für ein Baum?

Die Schwedische Mehlbeere (Sorbus intermedia ‚Brouwers‘) ist eine heimische, mittelgroße Baumart, die neun bis zwölf Meter groß wird. Die weißen Blüten erscheinen von Mai bis Juni und bieten Nahrung für zahlreiche Insekten. Im Herbst liefern die roten Früchte vielen Vögeln Nahrung, während sich die Blätter leuchtend gelb bis orange verfärben. Der Baum gilt als sogenannter Klimabaum und kommt besonders gut mit den veränderten Bedingungen durch den Klimawandel zurecht. Zudem hat sich die Mehlbeere bereits an mehreren Standorten in Oldenburg als sehr guter Straßenbaum bewährt.

115 neue Mehlbeeren für ein gutes Stadtklima

Ursprünglich standen am Ufer der Haaren 150 Weiß- und Rotdornbäume. Die neuen Bäume werden in einem etwas größeren Abstand gepflanzt, um den Baumkronen genügend Platz für die Entwicklung zu lassen. Dadurch werden insgesamt nach drei Jahren 115 Mehlbeeren das Haarenufer säumen. Nach sieben bis zehn Jahren haben die Mehlbeeren durch ihr gutes Wachstum und die Kronenentwicklung bereits ein großes Laubvolumen erreicht. Dann erfüllen die Bäume bereits ihre positiven stadtklimatischen Funktionen, wie Kühlung der Umgebung, Reinigung der Luft oder Sauerstoffherstellung.

Zuletzt geändert am 14. Februar 2024