Alle Fakten zum Stadion-Neubau

Oberbürgermeister stellt Gutachten vor

Belastbare Grundlagen für Stadion-Beschluss

Für ihr Votum bezüglich des Stadion-Neubaus am 15. April 2024 konnten die Ratsmitglieder auf umfangreiche Entscheidungsgrundlagen zurückgreifen: Eine vertiefende Funktionalplanung, Investitionskostenberechnungen plus Businessplanung, ein Nutzungs- und Betriebskonzept, ein Entwässerungskonzept, Analysen mit Blick auf Nachhaltigkeit und Klimaneutralität sowie Zwischenberichte mit belastbaren Ergebnissen zur Verkehrsplanung und zur Lärmbelastung liegen seit Anfang März 2024 vor.

Was kostet das Stadion?

Die Funktionalplanung » (PDF, 8,8 MB) hat das Planungsbüro AS + P Albert Speer + Partner (Frankfurt) erstellt. Darin sind Grundkonzeptionen für die Kapazitätsvarianten 7.500 und 10.000 Plätze sowie für eine perspektivische Erweiterung auf 15.000 Plätze enthalten. Die Investitionskosten wurden auf der Basis dieser Funktionalplanung sowie der weiteren Untersuchungen vom Institut für Sportstättenberatung (IFS) aus Euskirchen berechnet. Für die 7.500-er-Stadionvariante – Mindestgröße für die 3. Liga sind 5.001 Plätze – kalkuliert IFS mit Kosten von 45,5 Millionen Euro. Diesem Betrag wurde für einen angenommenen Baustart im zweiten oder dritten Quartal 2025 noch eine Baukostensteigerung von 3,5 Prozent hinzugerechnet, so dass sich die Gesamtkosten auf 47,1 Millionen Euro erhöhen könnten. Die Differenz zu den Kalkulationen aus den Jahren 2017 und 2022 (rund 34 Millionen Euro) ist neben Kostensteigerungseffekten auf Ausgaben für Lärmschutz, Entwässerung, Erschließung, Verkehrsanlagen und Photovoltaik-Nutzung sowie auf Mehrkosten für die nötige Sondergründung zurückzuführen.

Wie hoch ist der jährliche Zuschussbedarf?

Der jährliche Zuschussbetrag für das 7.500 Zuschauer fassende Stadion in einem Spielbetrieb in der 3. Liga wird nach den IFS-Berechnungen (Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen » (PDF, 1,4 MB)) – je nach Zinsszenario (zwischen 2,5 und 3,5 Prozent) – zwischen 1,68 Millionen und 1,9 Millionen Euro liegen. In der viertklassigen Regionalliga würde der Zuschussbedarf – je nach Zinsniveau – rund 2 bis 2,2 Millionen Euro betragen.

Nach neuen Berechungen Ende März 2024 kann die Höhe des jährlichen Zuschusses deutlich reduziert werden ».  

Nutzungs- und Betriebskonzept zeigt Potenzial

Bereits im Dezember 2023 vorgestellt worden war das Nutzungs- und Betriebskonzept » (PDF, 4,6 MB), das die Hamburger Beratungsgesellschaft C/SIGHT in Kooperation mit dem Planungs- und Beratungsunternehmen Drees & Sommer erarbeitet hat. Darin wird aufgezeigt, welche Veranstaltungen, Events und weitere Nutzungen neben dem Fußball möglich sind, um das Stadion auszulasten und wirtschaftliche Potenziale zu heben.

Verkehr: Grünes Licht

Grünes Licht für den Stadion-Neubau gibt der von der Firma SHP Ingenieure (Hannover) vorgelegte Zwischenbericht zum Verkehrsgutachten » (PDF, 2 MB). Die Ergebnisse bestätigen im Wesentlichen die Annahmen der Verkehrsuntersuchung aus dem Jahr 2017. Danach sind bauliche Maßnahmen nicht beziehungsweise nur in der größten Ausbauvariante (15.000 Plätze) erforderlich. Empfohlen werden verkehrslenkende Maßnahmen wie Lichtsignalanlagen, Lichtsignalsteuerung und dynamische Verkehrsinformationstafeln. Die Kostenschätzung von SHP beläuft sich auf 450.000 Euro und ist in der Investitionskostenberechnung berücksichtigt.

Lärm: Richtwerte werden eingehalten

Das gilt auch für bauliche Maßnahmen, die dem Schallschutz in den Stadionvarianten 7.500 und 10.000 Plätze dienen. Aus dem Schallgutachten » (PDF, 3 MB) des Büros Kohnen, Berater und Ingenieure (Freinsheim) geht hervor, dass die Immissionsrichtwerte und zulässigen Werte für Spitzenpegel nach der Bundesimmissionsschutzverordnung am Tag (6 bis 22 Uhr) eingehalten werden. Daher ist der Regelspielbetrieb der 3. Liga ohne Einschränkungen möglich. Dies gilt sowohl für ein Basisstadion mit 7.500 Plätzen als auch für die Ausbaustufe mit 10.000 Plätzen. Selbst bei einem Perspektivstadion mit 15.000 Plätzen wird es durch technisch umsetzbare Schallschutzmaßnahmen möglich sein, Immissionsrichtwerte und Spitzenpegelwerte für die Zeit zwischen 6 und 22 Uhr einzuhalten.

Entwässerung: Rückhaltemaßnahmen empfohlen

Auch die Entwässerungsproblematik steht einem Stadionbau nicht entgegen. Das Entwässerungskonzept » (PDF, 3,9 MB) des Planungsbüros Hahm (pbh) aus Osnabrück empfiehlt, das für das Projekt ermittelte Retentionsvolumen von 3.250 Kubikmetern über eine Vergrößerung des vorhandenen Regenrückhaltebeckens an der Maastrichter Straße abzubilden. Die Kosten in Höhe von 847.000 Euro für Rückhaltemaßnahmen sind in der Investitionskostenberechnung enthalten.

Klimaneutraler Betrieb möglich

Das Büro Happold (Berlin) hat den Jahresenergiebedarf eines neuen Stadions auf rund 950 Megawattstunden (MWh) beziffert. Die Fachleute haben alle sinnvoll möglichen nachhaltigen und auf Klimaneutralität ausgerichteten Maßnahmen untersucht (Studie zur Nachhaltigkeit, Klimaneutralität » (PDF, 3,12 MB)). Im Ergebnis wird festgestellt, dass ein bilanziell klimaneutraler Betrieb des Stadions unter Verwendung von Ökostrom bereits ab der Inbetriebnahme möglich ist. 

Zuletzt geändert am 17. April 2024