Ergebnisse der Tischgruppen beim Frauen-World-Café

Tisch 1: Gemeinschaftsfördernde Wohnform/Fragen rund um den Bau des Beginenhofes

Die Fragen rund um den Bau des Beginenhofes konzentrieren sich sowohl auf die Anforderungen an die Gebäude und Wohnungen als auch an das gemeinschaftliche Zusammenleben. Die Architektur soll private Rückzugsräume ebenso wie gemeinschaftlich nutzbare Flächen und Treffpunkte ermöglichen.

Die GSG hat schon ein paar „Rahmenbedingungen“ für das Projekt (Neubau im Quartier Helleheide auf dem Oldenburger Fliegerhorst, bis zu 30 Wohneinheiten, sowohl öffentlich geförderte als auch freifinanzierte Mietwohnungen, barrierefrei, alle Wohnungen mit Balkonen/Terrassen).

Tisch 2: Wie wollen wir als Gemeinschaft leben? Soziale Fragen zum Oldenburger Beginenhof

Die Frage: „Wie wollen wir als Gemeinschaft von Beginen leben?“ wurde von den Teilnehmerinnen beantwortet mit dem Wunsch nach Verbindlichkeit, einem Grundkonsens und einer geregelten Streitkultur. Auch die Regeln im Haus und zur Beteiligung an Gemeinschaftsaufgaben und Veranstaltungen sollten im Konsens aufgestellt werden. Eine Willkommenskultur besonders für Kinder, aber auch für besuchende Männer ist erwünscht. Im Verhältnis der Beginen untereinander soll eine gegenseitige Unterstützung im Alltag gepflegt und aufeinander geachtet werden. Das Privatleben und die eigene Wohnung der einzelnen Beginen sollen in freier Anbindung an die Gemeinschaft stehen.

Tisch 3: Der Beginenhof als kulturelles Zentrum im Quartier/Kreative und kulturelle Gestaltungsmöglichkeiten

Es kamen verschiedene Ideen zu gemeinsamen Aktivitäten zusammen sowie Möglichkeiten, wie sich die Beginen in die zukünftige Gemeinschaft einbringen möchten. Damit einher gehen auch gewisse Wünsche die Räumlichkeiten betreffend.

Tisch 4: Organisationsform/ Vereinsgründung Beginenhof Oldenburg/ Zusammenarbeit mit der GSG als Partnerin

Die Idee einer Vereinsgründung wurde – zumindest zu diesem frühen Zeitpunkt – als eher skeptisch gesehen, da sie recht arbeitsintensiv ist und zudem bereits ein hohes Maß an Verbindlichkeit erfordert. Für einen Verein spricht, dass die Frauen darüber Gelder für eigene Zwecke einwerben können, gegebenenfalls das ganze Gebäude mieten und eigenverantwortlich verwalten können, allerdings dann auch das finanzielle Risiko tragen. In diesem Kontext stellt sich die Frage, wieviel Unabhängigkeit, aber auch Beistand und Unterstützung die Beginen von der GSG erwarten können, wenn es zum Beispiel um den Aufbau der Gruppe, Nachvermietungen, Wohnungswechsel und mögliche Probleme in der Hausgemeinschaft geht.

Als Alternative zum Verein sollen noch andere Organisationsformen ermittelt werden und in puncto „Beziehungsverhältnis“ können Vorschläge und Möglichkeiten der Kooperation erarbeitet werden, orientiert am Beispiel der Hausgemeinschaft „Alt + Jung“ am Rügener Ring.

Tisch 5: Positionierung der Beginen innerhalb des Quartiers/ der Nachbarschaft; Gemeinsames/ Grenzen et cetera

Innerhalb des Quartiers Helleheide wollen sich die Beginen einen geschützten Raum schaffen. In diesem gibt es ein von Verbindlichkeit und gegenseitiger Alltagsunterstützung getragenes Leben in der Frauen-Gemeinschaft. Nach außen soll sich der Beginenhof öffnen für Kulturveranstaltungen und zum Austausch mit anderen Gemeinschaften im Quartier. Eine Koordination durch die GSG wird gewünscht.

Tisch 6: freier Tisch (für Thema aus dem Teilnehmerinnenkreis)

Im Oldenburger Beginenhof soll es Angebote und Dienstleistungen geben, die von den dort lebenden Beginen gestaltet werden. Den Frauen soll die Möglichkeit gegeben werden, sich hier selbstständig zu machen. Beispiele hierfür sind Gärtnern und Selbstversorgung, ein Hofladen, Reittherapie, Biografiearbeit, Spiritualität und alternatives Heilen.

Des Weiteren wurden Anregungen zum Gründungsprozess gegeben. So wird eine professionelle Begleitung, Beratung oder Moderation gewünscht. Expertinnenrat könnte von bestehenden
Beginenhöfen oder von Wohngenossenschaften in Oldenburg eingeholt werden. Ein gemeinsames Leitbild sollte erstellt werden.

Zuletzt geändert am 12. Dezember 2023