Ernährung

Aufgepasst bei der Ernährung

Laut Verbraucherzentrale sind in Deutschland rund 20 Prozent der Treibhausgas-Emissionen auf die Ernährung zurückzuführen. Und gerade bei der Ernährung kann jeder und jede Einzelne durch kleine Verhaltensänderungen Großes zu bewirken.

Regional, saisonal und bio

Beim Anbau von Bio-Lebensmitteln wird auf den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden verzichtet. Dies fördert eine nachhaltige Bewirtschaftung der Böden und trägt zur Erhaltung der Artenvielfalt bei. Bei regionalen Produkten können weite Transportwege gespart werden. Saisonales Obst und Gemüse muss nicht lange in Kühlhäusern gelagert werden. Diese Ansätze sparen Energie und reduzieren Emissionen. Ein Beispiel: Bei Tomaten aus Deutschland, die im Sommer geerntet werden, entstehen etwa 0,3 Kilogramm CO2eq pro Kilo. Auf Tomaten aus dem beheizten Gewächshaus, die im Winter auf dem Teller landen, kommen 2,9 Kilogramm CO2eq pro Kilo – und damit fast das 10-fache.

Wer vor allem auf die Kriterien regional und saisonal achtet, kann also schon beim Einkaufen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. In diesem Saisonkalender » können Sie nachsehen, welche Obst- und Gemüsesorten gerade Saison haben und somit das Klima am wenigsten belasten. Um regionale Produkte zu kaufen, kann man in Oldenburg von Dienstag bis Samstag die Wochenmärkte besuchen. Die Wochenmarktübersicht der Stadt Oldenburg » zeigt, wo und wann die Wochenmärkte stattfinden. Ein weiterer Tipp für kostenloses, regionales und saisonales Obst ist die Plattform Mundraub ». Auf der Plattform sind öffentlich zugängliche Obstbäume und -Sträucher verzeichnet.

Zu gut für die Tonne

Eine weitere Option Ressourcen zu schonen ist die Vermeidung der Lebensmittelverschwendung. In Deutschland werden pro Person und Jahr durchschnittlich 78 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. Deshalb der Tipp: wer sich vor dem Einkaufen einen Überblick verschafft, welche Lebensmittel noch vorrätig sind und gezielt einkaufen geht, kann einen großen Beitrag zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung leisten.

Eine einfache Möglichkeit, die auch noch Geld spart, ist die Nutzung des Angebots von Foodsharing. Die ehrenamtliche Initiative Foodsharing arbeitet mit Betrieben in Oldenburg zusammen, um dort Produkte abzuholen und zu verteilen, die im Geschäft nicht mehr verkauft werden können. In den sogenannten Fairteilern in Oldenburg » können die Lebensmittel abgeholt werden. Natürlich kann man auch selber aktiv werden.

Tierisch einfach einen Beitrag leisten

In Deutschland isst jeder Mensch durchschnittlich etwa 60 Kilogramm Fleisch pro Jahr. Ernährungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler empfehlen maximal die Hälfte davon. Also schon aus gesundheitlichen Gründen, ist es ratsam den Fleischkonsum zu reduzieren. Aber auch für das Klima hat vegetarische Ernährung einen positiven Effekt. In Deutschland können 450 Kilogramm CO2eq pro Person und Jahr bei einer Umstellung zur vegetarischen Ernährung gespart werden.

Übrigens kann man mit dem CO2–Rechner » die Klimabilanz der eigenen Ernährungsweise sehr einfach berechnen.

Einkauf planen und immer eine Tasche parat

Der Weg des Essens vom Markt oder Einzelhandel nach Hause gehört auch zur Klimabilanz eines Lebensmittels. Es macht einen großen Unterschied, ob man mit dem Fahrrad einen (gut geplanten) Großeinkauf oder mit dem Auto eine Packung Kekse transportiert. Natürlich ist bei großen Einkäufen und langen Strecken das Auto machmal die bessere Wahl. Aber dann ist es wirklich gut für das Klima, wenn man die Zahl der Fahrten zum Supermarkt so weit wie möglich reduziert.

Einkaufstaschen und -Tüten so oft wie möglich nutzen, leistet einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz. Dabei ist das Material der Tasche gar nicht so wichtig. Hauptsache die Treibhausgase, die bei der Produktion entstanden sind, stehen einer langen und häufigen Nutzung gegenüber.

Leistungsstarkes Leitungswasser

Das Leitungswasser in Deutschland ist eines der am besten kontrollierten Lebensmittel und ist dabei auch noch klimafreundlich. Während für die Produktion, das Abfüllen und den Transport von Mineralwasser aus der Flasche rund 30 Kilogramm CO2eq pro Kopf anfallen, fließt Leitungswasser einfach aus dem Hahn. Leitungswasser ist dabei nicht nur besser für das Klima, sondern auch für den Geldbeutel: In Deutschland kostet eine Literflasche Mineralwasser zwischen 19 und 50 Cent, ein Liter aus der Leitung kostet hingegen durchschnittlich 0,2 Cent. In Oldenburg kostet ein Liter Leitungswasser genau 0,0189 Cent (Stand: Dezember 2023). Also für 50 Cent bekommt man statt einem Liter aus der Flasche rund 250 Liter Leitungswasser. Für die Wasserversorgung in der Stadt Oldenburg ist die Verkehr- und Wasser (VWG) GmbH zuständig. Auf der Website der VWG GmbH » finden Sie weitere Informationen zur Qualität und Gewinnung des Trinkwassers in Oldenburg.

Zuletzt geändert am 17. Mai 2024