Oldenburg. Die Stadt hat in den vergangenen Monaten die etwa 70.000 städtischen Bäume auf ihre Verkehrssicherheit hin untersucht. Dies betrifft den Baumbestand an Straßen, in Grünanlagen, entlang von Wanderwegen, auf Schulgrundstücken, Sportanlagen, Kindertagesstätten und sonstigen öffentlichen Einrichtungen. Neben grundlegenden Baumpflegearbeiten und weiteren Eingriffen wie beispielsweise der Entfernung von Totholz müssen aufgrund der Zustandsdiagnose in den kommenden Wochen insgesamt 103 verkehrsgefährdende Bäume im Stadtgebiet gefällt werden.
Zur Wahrung der Verkehrssicherheit wird der städtische Baumbestand jährlich einer Gesundheits- und Zustandsüberprüfung unterzogen. Ein Baum gilt als verkehrssicher, wenn er weder in seiner Gesamtheit noch in seinen Teilen eine Gefahr für seine Umgebung darstellt, das heißt, wenn sowohl seine Bruch- als auch seine Standsicherheit gewährleistet sind. Im Zuge dieser visuellen Zustandsdiagnose notieren die Baumkontrolleure vom Fachdienst Stadtgrünpflege und Friedhöfe Baummängel und Anzeichen (zum Beispiel abgestorbene Äste, Pilzfruchtkörper, Risse im Stamm und Astbereich, Faulstellen, Fehlstellungen im Kronenbereich), die auf einen schwerwiegenden Baumdefekt hindeuten.
In einem weiteren Schritt werden je nach Dringlichkeit die sichtbaren Mängel im Nachgang von den Baumpflegern beseitigt. Sie entfernen zum Beispiel tote Äste, kürzen ausbruchgefährdete Kronenteile ein oder sichern diese mit speziellen Kronensicherungssystemen. Bei besorgniserregenden Anzeichen erfolgen weitere, eingehende Untersuchungen am Baum. Je nach Befund werden daraufhin weitere Maßnahmen ergriffen: So wird bei vielen Bäumen die Verkehrssicherheit erreicht, indem ausbruchgefährdeten Kronenteile entfernt oder gesichert werden (Totholzentnahme, Einbau von Kronensicherungssystemen). Auch bei bruch- und umsturzgefährdeten Bäumen kann häufig, wenn die biologischen Voraussetzungen noch gegeben sind, durch eine Kronenreduktion eine Fällung vermieden und ein befristeter Verbleib ermöglicht werden.
Viele absterbende oder stark geschädigte Bäume können jedoch nicht erhalten werden, da sie eine Gefährdung darstellen. Die Bandbreite der 103 verkehrsgefährdenden und daher zu fällenden Bäume im Stadtgebiet reicht von der kleinen abgestorbenen Birke am Brahmweg bis zur 20 Meter hohen Eiche am Drögen-Hasen-Weg oder der am Stammfuß ausgemorschten Kastanie auf dem Gelände des Kulturzentrums PFL.