Mayors for Peace

„Tipis für Oldenburg“ laden zum Schreiben und Erzählen ein

Mayors for Peace-Projekt 2023: „Wo finde ich Frieden?“

„Wo finde ich Frieden?“ Diese Frage steht im Zentrum des Schreib- und Erzählprojekts „Wir stricken Geschichten“, mit dem das Kulturbüro der Stadt Oldenburg anlässlich des Internationalen Tags des Friedens am 21. September auf die städtische Mitgliedschaft bei der internationalen Organisation „Mayors for Peace“ aufmerksam machen möchte. Zusammen mit dem Geest-Verlag, der Evangelischen Familien-Bildungsstätte Oldenburg (EFB) sowie der Gemeinwesenarbeit Stadtteiltreff Kreyenbrück lädt das Kulturbüro Menschen ein, sich kreativ zu dieser Frage zu äußern. Als intimer Schreib- und Erzählraum werden dabei die beiden gestrickten „Tipis“ genutzt, die seit 2021 als mobile Kulturorte durch Oldenburg wandern. Eines der beiden textilen Gesamtkunstwerke ist 2023 zu Gast bei der EFB. Dort entstand die Idee zum Projekt. Am Ende entsteht ein Buch, das im Februar 2024 Premiere feiern soll. Interessierte können noch am Projekt teilnehmen.

Mayors for Peace – aktueller denn je

Die Organisation „Mayors for Peace“ wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.271 Städte in 166 Ländern und Regionen gehören mittlerweile dem Netzwerk an, Oldenburg gehört seit 1987 dazu. Seit 2018 nimmt das Kulturbüro der Stadt Oldenburg den Internationalen Tag des Friedens am 21. September zum Anlass, mit Veranstaltungen unterschiedlicher Art auf die städtische Mitgliedschaft bei der internationalen Organisation Mayors for Peace hinzuweisen. „Es ist uns sehr wichtig, mit Menschen zum Thema Frieden zu arbeiten. Und besonders schön ist es, wenn sich Projekte mit Kindern und Jugendlichen realisieren lassen. Denn deren Stimmen finden bei diesem für uns alle so wichtigen Anliegen normalerweise kaum Gehör“, erläutert Paula von Sydow, Fachdienstleiterin des Kulturbüros.

Empowerment durch die eigene Geschichte

Verleger Alfred Büngen hat schon die unterschiedlichsten Menschen dazu ermutigt, ihre eigene(n) Geschichte(n) zu erzählen – und aufzuschreiben. „Zelte sind seit jeher überall auf der Welt wichtige Orte der Geborgenheit und ideale Orte zum Erzählen“, erläutert er seine Begeisterung für das Projekt. Wieviel Kraft das Erzählen und Schreiben der eigenen Geschichten Menschen geben kann, hat Meike Bruns, Leiterin der EFB, bereits mehrfach in Kooperationsprojekten mit dem Geest-Verlag erfahren: „Es geht um authentische Geschichten, die erzählt werden, Erfahrungen, Erlebnisse, Menschen und Orte, die unser Leben geprägt haben.“ Es darf in der Sprache geschrieben werden, in der man sich zuhause fühlt. Wer nicht selbst schreiben kann oder will, bekommt Unterstützung von Schreibpaten.

Menschen rund um das „Tipi“ zusammenbringen

„Wir bringen mit dem Projekt viele der Menschen zusammen, die aus über 2.500 Einzelteilen die beiden textilen Kunstwerke erstellt, beherbergt und inzwischen mehrfach repariert haben, und lassen sie zu Wort kommen“, ergänzt Sophie Arenhövel von der Kulturellen Bildung und Teilhabe im Kulturbüro der Stadt Oldenburg. Angesprochen werden Gruppen aus dem Entstehungsprozess der beiden „Tipis“, aus den bisherigen Standorten in Oldenburg, aus der EFB und der Umgebung sowie weitere Zielgruppen, die die Zusammensetzung diverser machen sollen. „Ziel ist es, Menschen zwischen drei und 99 Jahren zu beteiligen“, ergänzt Andrea Haase vom Familienzentrum Osternburg in der EFB. Den Auftakt machte bereits im Juli 2023 eine Gruppe von Frauen mit Migrationshintergrund, die mit dem Projekt „Küche im Quartier“ der Ländlichen Erwachsenenbildung Niedersachsen (LEB) regelmäßig zu Gast in der EFB ist.

Teilnahme für Interessierte noch möglich

Es können noch interessierte Einzelpersonen und Gruppen an dem Projekt teilnehmen und mitschreiben. Ab fünf Personen wird ein Schreibtermin am „Tipi“ bei der EFB oder in der eigenen Einrichtung angeboten. Einzelpersonen können zu bestehenden Terminen dazu stoßen oder bekommen einen Schreibbogen mit Fragen zugesandt und können zuhause schreiben. Die Beiträge werden vor der Veröffentlichung lektoriert. Wer Interesse hat, wird gebeten, sich an das Kulturbüro der Stadt Oldenburg (Sophie Arenhövel, Telefon: 0441 235-3062, E-Mail: sophie.arenhoevel[at]stadt-oldenburg.de) zu wenden.

Hintergrund und Förderer

Das Projekt „Wir stricken Geschichten“ wird gefördert von der Oldenburgischen Landschaft und gesponsert von der Interessengemeinschaft „Die Kreyenbrücker e.V.“.

Die beiden „Tipis für Oldenburg“ entstanden im Rahmen des Farbenfroh Kulturfestivals Kreyenbrück 2020 und wandern seitdem als mobile Kulturorte durch Oldenburg.

„International Campaign to Abolish Nuclear weapons“ (ICAN)

Podcast mit der ICAN Botschafterin Elisabeth Saar

Seit 2018 nimmt das Kulturbüro der Stadt Oldenburg den Internationalen Tag des Friedens am 21. September zum Anlass, mit Veranstaltungen unterschiedlicher Art auf die städtische Mitgliedschaft bei der internationalen Organisation Mayors for Peace aufmerksam zu machen.

Bereits im Jahr 2020 hatte die Covid-19 Pandemie eine Veranstaltung für die am Thema atomare Abrüstung und internationale Friedensarbeit interessierten Bürgerinnen und Bürger unmöglich gemacht. Entstanden war daher eine Videobotschaft von Beteiligten aus vorherigen Veranstaltungsprogrammen. Ihre Stimmen für Solidarität und Engagement gegen Atomwaffen sind auf dieser Internetseite weiter unten zu finden.

Interview mit Elisabeth Saar

Auch im Jahr 2021 hat das städtische Kulturbüro aufgrund der durch Covid-19 noch immer erschwerten Veranstaltungsbedingungen auf ein digitales Format zurückgegriffen, um auf die städtische Mitgliedschaft bei den Mayors for Peace hinzuweisen und ein Zeichen zu setzen gegen Atomwaffen und für Frieden.

Die ICAN Deutschland Botschafterin Elisabeth Saar und Paula von Sydow, Leiterin des Kulturbüros, sprechen über die Organisation ICAN Deutschland und deren Projekte, das Engagement von jungen Menschen für atomare Abrüstung und Frieden sowie über den Nukipedia-Workshop 2021, der in diesem Jahr „Deutschlands Rolle in der internationalen Atomwaffenpolitik“ zum Thema hatte. Kenntnisreich und mit großer Leidenschaft berichtet Elisabeth Saar von ihrem Weg zu ICAN Deutschland und von ihrer Überzeugung, dass der Einsatz für eine friedliche und atomwaffenfreie Welt lohnend und notwendig ist.

Tatsächlich sprechen sich 80 Prozent der Deutschen für ein Verbot von Atomwaffen aus. Daher sollte auch die künftige Bundesregierung an der Vertragsstaatenkonferenz zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag teilnehmen, die voraussichtlich im Sommer 2022 in Wien stattfinden wird. Für ICAN wäre die Teilnahme Deutschlands ein wichtiger Schritt zur Verständigung mit Befürworterinnen und Befürwortern wie mit Gegnerinnen und Gegnern der nuklearen Abschreckung.

Den Interview-Podcast mit Elisabeth Saar können Sie hier hören:

ICAN und Mayors for Peace

ICAN Deutschland e.V. ist der deutsche Zweig der „International Campaign to Abolish Nuclear weapons“ (ICAN) und damit Mitglied eines globalen Bündnisses von über 600 Organisationen in 103 Ländern. Dieses internationale Bündnis wurde 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Oldenburg ist seit 1987 Mitglied bei den Mayors for Peace », einer 1982 gegründeten Organisation, die sich für atomare Abrüstung und gemeinsame Friedensarbeit weltweit einsetzen. Derzeit gehören 8.047 Städte und Gemeinden aus 165 Ländern zum ständig wachsenden Bündnis der Mayors for Peace.

Solidarität und Engagement gegen Atomwaffen

Mayors for Peace: Oldenburg sendet Videobotschaft

Das Kulturbüro der Stadt Oldenburg hatte es sich in den vergangenen Jahren zur Aufgabe gemacht, die Mitgliedschaft der Stadt bei der internationalen Gemeinschaft der Mayors for Peace mit einem Programm zu begleiten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Engagierte sowie Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen, um gemeinsam über atomare Bedrohung und Friedensarbeit zu diskutieren. Der Zuspruch zu den Veranstaltungen hat das Bedürfnis der Menschen zur Auseinandersetzung mit diesem Thema sehr deutlich gemacht. Und so waren auch im Jahr 2020 Projekte und Begegnungen geplant. Doch Covid-19 hat diese Pläne durchkreuzt.

Solidarität und Engagement von Beteiligten aus den bisherigen Veranstaltungsprogrammen haben aber eine Alternative ermöglicht, auch wenn diese nicht wie die bisherigen Formate zum 21. September, dem Internationalen Tag des Friedens, realisiert werden konnte. In einer Videobotschaft nehmen sie Stellung, damit auch die Bedrohung durch das atomare Wettrüsten in Zeiten von Covid-19 nicht vergessen wird. Es äußern sich Christiane Cordes, die Leiterin des städtischen Amtes für Kultur, Museen und Sport, Dr. Leo Ensel, Oldenburger Konfliktforscher, Dr. Christiane Risler, Mitglied der buddhistischen Glaubensgemeinschaft Soka Gakkai International-Deutschland, Joschka Dreher von ICAN Bremen sowie die Oldenburger Künstlerin und Kinderbuchautorin Heike Ellermann. Begleitet werden die Aussagen von dem eindringlichen Gesang der Capella St. Lamberti unter der Leitung von Tobias Götting mit dem Stück „Versa est in luctum“ von Alonso Lobo.

Oldenburg ist bereits seit 1987 Mitglied dieser im Jahr 1982 gegründeten Organisation, die sich für eine weltweite atomare Abrüstung und eine gemeinsame Friedensarbeit einsetzt. Initiiert hatte dieses Bündnis der „Bürgermeister für den Frieden“, der damalige Bürgermeister von Hiroshima, Takeshi Araki. Und seine Idee hat sich durchgesetzt, denn mittlerweile gehören 7.961 Städte und Gemeinden aus 164 Ländern zu den Mayors for Peace, und das Bündnis wächst zusehends.   

Videobotschaft „Mayors for Peace“ 2020

Zuletzt geändert am 31. August 2023