Prognos-Städteranking

Wirtschaftsinstitut Prognos bewertet Zukunftsfähigkeit von 400 Städten und Kreisen

Blick in die Zukunft: Oldenburg weiter mit hohen Chancen

Wie gut sind Deutschlands Kreise und Städte für aktuelle und zukünftige Wachstums- und Veränderungsprozesse gerüstet? Wie sind sie im Wettbewerb der Standorte aufgestellt? Das wollte das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos für den „Zukunftsatlas 2025“ wissen. Das Institut überprüft alle drei Jahre, wie zukunftsfest die kreisfreien Städte und Landkreise sind. In die Kriterien flossen zum Beispiel die Bevölkerungsentwicklung, die Arbeitsplatzsituation und Patentanmeldungen pro Kopf ein. Zum ersten Mal spielte auch der Anteil hoch qualifizierter Fachkräfte und der Ausbau der erneuerbaren Energien eine Rolle bei der Bewertung. Das Ergebnis für Oldenburg fällt unterm Strich positiv aus: Der Stadt werden – wie schon vor drei Jahren – „hohe Zukunftschancen“ bescheinigt. Das entspricht der drittbesten von acht Einstufungen, die von „besten Chancen“ bis zu „sehr hohen Risiken“ reichen.

Oldenburg mit „sehr hoher Dynamik“

In der Gesamtplatzierung erreicht Oldenburg in 2025 mit Rang 76 unter 400 bewerteten kreisfreien Städten und Landkreisen eine Position weit über dem Bundesdurchschnitt. 2022 lag Oldenburg auf Platz 51. Die Platzierung speist sich aus zwei Kategorien – „Stärke“ und „Dynamik“. Die Stadt Oldenburg wird als Region mit „hoher (wirtschaftlicher) Stärke“ (Rang 139) und „sehr hoher Dynamik“ (Rang 12) beurteilt. Bewertet wurden insgesamt 31 Indikatoren in vier Themenfeldern. Bessere Einzelergebnisse als vor drei Jahren erzielt Oldenburg 2025 in den Themenfeldern „Innovation“ (von Platz 136 auf 97) und „Wohlstand“ (von Platz 298 auf 271). In den Themenfeldern „Demografie“ (von Platz 26 auf 31) und „Arbeitsmarkt“ (von Platz 27 auf 54) liegt die Stadt unter den im „Zukunftsatlas 2022“ vorgenommenen Bewertungen.

„Zukunftsstarke, resiliente Regionen in Deutschland zeichnen sich durch eine hohe Innovationskraft aus. Wenn ich beispielsweise an das Innovationsquartier Oldenburg denke, das in bundesweit einmaliger Weise Forschungseinrichtungen, IT-Bildungseinrichtungen und innovativen Industrieunternehmen vereint, sehe ich für die Stadt Oldenburg großes Potenzial. Mir ist um unsere Zukunftsfähigkeit nicht bange“, sagt Ralph Wilken, Leiter der Wirtschaftsförderung.

Der Süden stärkt seine Spitzenposition

Die Top 10 mit den besten Zukunftsaussichten wird vom Landkreis München angeführt. Auf den weiteren Plätzen folgen Erlangen und die Stadt München. Dieses Trio verteidigte seine Spitzenpositionen von 2022. Aufgestiegen unter die ersten Zehn sind Mainz und Regensburg. Fazit ist, dass das wirtschaftlich starke Süddeutschland, das auch über hochentwickelte ländliche Gebiete verfügt, seine Dominanz weiter ausgebaut hat. In Baden-Württemberg zählen mittlerweile 91 Prozent der Kreise und Städte zu den Regionen mit überdurchschnittlichen Zukunftschancen, in Bayern sind es über 70 Prozent. In Niedersachsen die Nase vorne hat Wolfsburg: Der Automobilstandort belegt Rang 6 im Gesamtranking. Für Osnabrück ging es runter auf Rang 130 (von 101). Den Stadtoldenburger Nachbarlandkreisen Oldenburg (Platz 196), Ammerland (201) und Wesermarsch (275) werden im „Zukunftsatlas“ ausgeglichene Chancen und Risiken attestiert.

Wirtschaftliche Krise spürbar

Eine weitere zentrale Erkenntnis: Viele Regionen spüren die wirtschaftliche Krise. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich nahezu bundesweit verschlechtert: In 380 von 400 Landkreisen und kreisfreien Städten ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Zukunftsatlas 2022 gestiegen. Auch das Beschäftigungswachstum hat deutlich an Dynamik verloren. In 90 Regionen ist die Zahl der Beschäftigten im Vergleichszeitraum sogar rückläufig.

Vier Oldenburger Projekte für die „Zukunftswerkstatt Deutschland“

Hoffnung macht indes die „Zukunftswerkstatt Deutschland“. Zum 20-jährigen Bestehen des „Zukunftsatlas“ hatte das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos alle Kreise und kreisfreien Städte eingeladen, bis zu zehn Zukunftsprojekte einzureichen. So ist eine dynamische Karte entstanden, die zeigt, wie Deutschland seine Zukunft formt. Die Stadt Oldenburg ist mit vier Projekten – Technologiepark Oldenburg (TPO), Universitätsmedizin, MediTech Oldenburg (MTO) und Fliegerhorst – vertreten. Die „Zukunftswerkstatt Deutschland“ ergänzt den datenbasierten Blick des „Zukunftsatlas“ um spannende qualitative Eindrücke direkt aus den Regionen. Die eingereichten Zukunftsprojekte sind allerdings nicht in das Ranking des „Zukunftsatlas“ eingeflossen.

Im Jahr 2024 hatte Prognos alle 71 kreisfreien Städte mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern in den Blick genommen. In diesem Großstadt-Vergleich konnte sich Oldenburg auf Rang 16 platzieren.

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Zuletzt geändert am 30. Juli 2025