Oldenburg. Das Freifeld Festival steht in Oldenburg seit 2013 für kreativen Überfluss. Weil auch die Literatur Freiräume schafft, beteiligt sich das Literaturbüro Oldenburg in diesem Jahr am Programm. Mit drei Programmpunkten führt es am Samstag, 23. August, und Sonntag, 24. August, im Literaturzelt auf dem Festivalgelände die Literatur ins Feld: durch vier junge Schriftstellerinnen und Schriftsteller mit ihren literarischen Debüts und einen jungen Schriftsteller, der schon ganz lange erfolgreich ist. Das Freifeld Festival findet vom 22. bis zum 24. August auf dem Gelände der alten Donnerschwee Kaserne, Kranbergstraße 55, statt. Informationen zum Ticketkauf gibt es im Internet unter www.freifeld-festival.de/tickets.
Am 23. August präsentiert das Literaturbüro von 16 bis 18 Uhr im Literaturzelt unter dem Titel KLIPP & KLARTEXT literarische Debüts:
Karen Köhler (1974 geboren) liest aus ihrem ersten Buch „Wir haben Raketen geangelt“. Sie schreibt über Momente, in denen das eigene Universum zerbricht und weit und breit kein neues in Sicht ist. Ihre Figuren sind Meisterinnen im Überleben. Ihre rauschhaften Erzählungen sind bildintensiv, zupackend und lakonisch.
Martin Kordić (1983 geboren) liest aus seinem ersten Roman „Wie ich mir das Glück vorstelle“. Er erzählt von dem körperlich behinderten Jungen Viktor, der sich allein im Bosnienkrieg orientieren muss und sich dabei mit dem Erzählen von Geschichten am Leben hält. Viktor ist ein Held wider Willen in einem kräftigen, unerbittlichen Roman.
Julia Günther (1992 geboren) und Margarita Iov (1993 geboren) waren 2013 Teilnehmerinnen des Literatur Labor Wolfenbüttel, das als Förderprogramm von der Stiftung Niedersachsen und der Bundesakademie für kulturelle Bildung ausgerichtet wird. Beide lesen aus den Texten, an denen sie im Förderzeitraum mit Profis aus dem Literaturbetrieb arbeiten konnten.
2013 war der Hamburger Schriftsteller Finn-Ole Heinrich als Dozent zu Gast im Literaturlabor. 2002, beim zweiten Jahrgang des Förderprogramms, war er selbst unter den ausgewählten zwölf Laboranten. Inzwischen ist er ein erfolgreicher Schriftsteller. In zwei Programmpunkten tritt auch er bei Freifeld auf:
Am 23. August steht er von 19 bis 20.30 Uhr zusammen mit dem Musiker Spaceman Spiff (Hannes Wittmer) und ihrem gemeinsamen Projekt „Du drehst den Kopf, ich dreh den Kopf“ auf der Bühne. Beide sind ganz besondere Geschichtenerzähler: Zwei Wortkünstler, jeder für seine Ausdrucksform gefeiert, die seit einiger Zeit gemeinsame Sache machen. Bei ihren Live-Auftritten schaffen sie eine fast schon magische Atmosphäre, mit einfachen Songs und Texten, die ungewöhnlich nahe gehen und im richtigen Moment laut knallen.
Am 24. August stellt Finn-Ole Heinrich von 15 bis 16 Uhr im Literaturzelt das BLogbuch OLdenburg vor, ein Literaturprojekt im Internet, das er von Januar bis Juli 2014 als Stipendiat des Literaturbüros mit Inhalt füllte. Seine Blogbuch-Texte erzählen eine Geschichte, die von Woche zu Woche fortgeschrieben wurde. Ihr fiktiver Protagonist ist besessen von dem Wunsch, ein Haus zu kaufen und es mit seinen Träumen auszugestalten: Mit Bildern aus Tierkörpern, in einem Sechzigerjahre-Bau mit vierzehn Stockwerken. Dafür braucht er Geld, das er als Tierpräparator verdient. Und dann erhält er plötzlich von einem unbekannten Absender geheimnisvolle Gegenstände und ungelenk beschriebene Blätter mit der Post. Erst fühlt er sich durch die anonymen Zusendungen belästigt. Doch schließlich versteht er, dass irgendjemand ihm etwas mitteilen möchte. Und der hat vielleicht mehr mit ihm zu tun, als ihm lieb ist.
Das Freifeld Festival lädt vom 22. bis 24. August zum zweiten Mal zu einem Wochenende mit Musik, Theater, Film, Literatur, Workshops und Ausstellungen ein. Das vollständige Programm ist online abrufbar unter www.freifeld-festival.de. Das Programmheft liegt ab sofort in den Vorverkaufsstellen aus und wird am Festival-Wochenende auf dem Gelände erhältlich sein.