Verleihung des Carl-von Ossietzky-Preises an Ahmad Mansour

26.04.2016

Verleihung des Carl-von Ossietzky-Preises an Ahmad Mansour

Oldenburg. Der Psychologe und Islamexperte Ahmad Mansour wird am Vorabend des Todestages Carl von Ossietzkys, am Dienstag, 3. Mai, mit dem gleichnamigen Preis der Stadt Oldenburg für Zeitgeschichte und Politik ausgezeichnet. Im Rahmen des Festaktes im Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3, wird auch das Werk des diesjährigen Kompositionspreisträgers Malte Giesen zur Uraufführung gebracht. Eine öffentliche Podiumsdiskussion mit Mansour sowie ein öffentliches Konzert der Auftragskomposition finden am Mittwoch, 4. Mai, statt.

Mansour erhält den Preis „aufgrund seines außerordentlichen Einsatzes für Demokratie, Toleranz und Integration. Mit seiner beispielhaften Präventions- und Aufklärungsarbeit setzt er sich eindrucksvoll für ein demokratisches, gewaltfreies und friedliches, dem Grundgesetz und den Menschenrechten verpflichtetes Zusammenleben ein“, so die Jury.

Die Laudatio hält Bundesminister a. D. Gerhart R. Baum. Baum war von 1972 bis 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages, von 1978 bis 1982 Bundesminister des Innern. Er ist als Rechtsanwalt tätig und war an mehreren erfolgreichen Verfassungsbeschwerden beteiligt, unter anderem gegen die Vorratsdatenspeicherung. Er setzt sich seit Langem für den Schutz von Bürger- und Menschenrechten ein und ist zudem kulturell engagiert, beispielsweise im Bereich der Neuen Musik.

Öffentliches Podiumsgespräch mit Ahmad Mansour und Holger Ahäuser
In einem öffentlichen Podiumsgespräch diskutiert Ahmad Mansour am Mittwoch, 4. Mai, um 19 Uhr mit dem Oldenburger Journalisten Holger Ahäuser über die Ursachen von Islamismus, Prävention und Strategien zur Deradikalisierung. Grundlage des Gesprächs ist Mansours viel diskutiertes Buch „Generation Allah – Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen“. Im Anschluss an das Gespräch können Fragen aus dem Publikum gestellt werden. Holger Ahäuser war unter anderem für die Braunschweiger Zeitung, Radio ffn, dpa und das ZDF tätig; seit 2008 leitet er das NDR-Studio Oldenburg. Die Veranstaltung des Kulturbüros der Stadt Oldenburg findet im Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3, statt. Der Eintritt ist frei.

Öffentliche Aufführung der Komposition von Malte Giesen
Am Mittwoch, 4. Mai, um 21 Uhr führt das oh ton-Ensemble die Komposition Malte Giesens, „Die Paradoxie der Sichtbarkeit II“, in einem öffentlichen Konzert auf. Unter dem Titel „Verve“ präsentiert das Ensemble an dem Abend verschiedene Stücke; darunter sind neben der diesjährigen Auftragskomposition auch Werke zweier Komponisten, die 1998 beziehungsweise 2008 ebenfalls den Kompositionspreis erhalten haben: Maximilian Marcoll und Eckart Beinke. Das Konzert findet im Wilhelm13, Leo-Trepp-Straße 13, statt.

Zur Person Ahmad Mansour
Der in Berlin lebende Ahmad Mansour wurde in einem arabischen Dorf bei Tel Aviv in Israel geboren. Als Jugendlicher vollzog sich dort in der örtlichen Koranschule seine Erziehung zum Islamisten. Nach einem langen, schwierigen Prozess der Abkehr engagiert er sich nun bei verschiedenen Einrichtungen in der Präventionsarbeit gegen Radikalisierung, Unterdrückung und Antisemitismus. Er ist unter anderem Programmdirektor der „European Foundation for Democracy“ in Brüssel und führt zudem regelmäßig Schulungen und Workshops durch.

Über den Preis
Der Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik wird von der Stadt Oldenburg alle zwei Jahre für Arbeiten, Gesamtwerke oder an Personen vergeben, die sich in herausragender Weise mit Leben und Werk Ossietzkys, dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus und der demokratischen Tradition und Gegenwart befassen oder die sich im Geiste Ossietzkys mit Themen der Politik und Zeitgeschichte auseinandersetzen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Ausführliche Informationen über den Carl-von-Ossietzky-Preis sowie die Auftragskomposition, die Preisträger und die Jury gibt es im Internet unter www.ossietzky-preis.de.

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Hinweis an die Redaktionen:
Ahmad Mansour steht für Interviews am Dienstag, 3. Mai, zwischen 15 und 16 Uhr sowie nach Absprache zur Verfügung. Zur Terminkoordination bitten wir um eine vorherige Anmeldung im Pressebüro, per E-Mail an presse@stadt-oldenburg.de oder unter Telefon 0441 235-2692.
Honorarfreie Fotos von Ahmad Mansour und Malte Giesen finden Sie unter www.oldenburg.de/pressemitteilungen.
Ausführliche Informationen zu den Preisträgern, den Jurymitgliedern sowie zum Carl-von-Ossietzky-Preis gibt es im Internet unter www.ossietzky-preis.de.