Internationaler Holocaust-Gedenktag: Sondervorstellung für Schulen

11.01.2016

Internationaler Holocaust-Gedenktag: Sondervorstellung für Schulen

Oldenburg. Am Mittwoch, 27. Januar, dem Internationalen Holocaust-Gedenktag, findet im Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3, von 11 bis 12.30 Uhr eine Filmpräsentation für Oldenburger Schulen statt. Die kostenfreie Sondervorstellung des Dokumentarfilms „Wir glaubten, die Sonne geht nicht wieder auf“ über einen in Vergessenheit geratenen Oldenburger NS-Prozess wird vom Verein Werkstattfilm und dem Kulturbüro der Stadt Oldenburg veranstaltet.

Seit 2011 arbeiteten die Mitarbeiter des Vereins Werkstattfilm an einem weder wissenschaftlich noch publizistisch aufgearbeiteten Verbrechen aus der Zeit des Nationalsozialismus: der Massenvernichtung der jüdischen Bevölkerung im westukrainischen Kowel. Der Prozess gegen die beiden maßgeblich an der Ermordung der Juden von Kowel beteiligten NS-Verbrecher, Erich Kassner und Fritz Manthei, fand von 1965 bis 1966 vor dem Landgericht Oldenburg statt und dauerte 13 Monate. Erst 20 Jahre nach Kriegsende war es der Justiz gelungen, die beiden Männer aufzuspüren und zu verurteilen.

Im Niedersächsischen Landesarchiv Oldenburg lagernde Prozessakten wurden ausgewertet und bilden die Grundlage der filmischen Rekonstruktion. Der Dokumentarfilm „Wir glaubten, die Sonne geht nicht wieder auf“ wurde unter anderem an Originalschauplätzen in der heutigen Ukraine gedreht und lässt Überlebende aus Kowel sowie Angehörige aus Israel zu Wort kommen. Ergänzt werden diese sehr persönlichen Berichte durch ein Interview mit dem als Richter am Oldenburger Prozess beteiligten Dr. Rolf Rickhey, der zur Filmpräsentation anwesend sein und für ein anschließendes Gespräch zur Verfügung stehen wird.
 
Anmeldungen zur kostenlosen Filmvorführung nimmt Paula von Sydow per E-Mail an paula.vonsydow@stadt-oldenburg.de oder telefonisch unter 0441 235-2043 entgegen.