Oldenburg. Das Oldenburger Umweltbildungszentrum hat seinen Umzug in den Brahmkamp 15 dank guter Vorbereitung reibungslos über die Bühne gebracht. Noch sind nicht alle Kartons ausgeräumt und noch haben nicht alle Dinge ihren endgültigen Platz gefunden. Trotzdem hat das Team um Christel Sahr und Edgar Knapp den Kursbetrieb nach den Osterferien wieder aufgenommen: Ab jetzt werden die RUZ-Unterrichtsangebote mit Lerngruppen aus Schule, Universität und dem Studienseminar wieder an allen möglichen Terminen durchgeführt.
„Wir fühlen uns schon sehr wohl in den neuen Räumlichkeiten am Brahmkamp“, sagt Edgar Knapp kurz nach dem Umzug. Ausschlaggebende Veränderung sei der großzügig bemessene helle Seminarraum, in dem jetzt bessere Arbeitsbedingungen für die Schülerinnen und Schüler, aber selbstverständlich auch für das RUZ-Team herrschen. „Durch die deutlichere räumliche Trennung von Seminar- und Bürobetrieb ist der Geräuschpegel gesunken und konzentrierteres Arbeiten möglich“, so Knapp. Bei rund 200 Kursen im Jahr mit Schülerinnen und Schülern aller Jahrgangsstufen ein wichtiges Argument für den neuen, jetzt auch barrierefreien Standort.
Beispielhaft: Grundschulklasse erkundet die „Textile Kette“
Als eine der ersten Schulklassen hat die Klasse 4d der Grundschule Bloherfelde am Donnerstag, 27. April, den vom RUZ angebotenen Kleidungs-Kurs in den neuen Räumlichkeiten getestet. Das Unterrichtsangebot „Kleidung – Unsere 2. Haut“ wurde eigens für die Jahrgänge 4 bis 5 entwickelt. „Den Anstoß zu diesem Unterrichtsangebot gaben zum einen skandalöse Geschehnisse wie der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch vor zehn Jahren, aber auch die Feststellung, dass in Schulen häufig herrenlose Kleidung über Wochen an den Garderoben hängt und anscheinend nicht vermisst wird“, erklärt Christel Sahr.
Die 20 Schülerinnen und Schüler erkundeten nach einem theoretischen Einstieg in praktischer Stationsarbeit die „Textile Kette“, also die Produktionsschritte von den tierischen, pflanzlichen und künstlichen Rohstoffen über Spinnen, Färben, Weben, Nähen bis zum fertigen Kleidungsstück. Dabei werden die globalen Zusammenhänge der Textilproduktion sowie die Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter in den Herstellungsländern dargestellt. Abschließend wurde über mögliche Handlungsalternativen zu unserem Kleidungskonsum diskutiert.
Handlungsorientiertes Lernen begeistert
„Dieser Kurs ist eine hervorragende Ergänzung des Sachunterrichts. Die Schülerinnen und Schüler sind von dem handlungsorientierten Lernen begeistert und bekommen eine nicht alltägliche Perspektive auf etwas Alltägliches. Wir hoffen, dass sie vor dem Hintergrund der hier gesammelten Eindrücke und Erfahrungen mehr Wertschätzung für ihre Kleidung entwickeln werden“, resümiert Lehrer Jörg Harrenberg den Vormittag im Umweltbildungszentrum.
Weitere Informationen zum neuen Standort und zum Angebot des RUZ gibt es im Internet unter www.oldenburg.de/ruz ».