Oldenburg. „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ – so steht es im Grundgesetz. Die Realität ist national wie international eine andere. Ob es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, geschlechtsspezifische Gewalt, ungleiche Karrierechancen, Altersarmut oder Sexismus geht: Der Handlungsbedarf wird häufig von Bagatellisierung verdeckt.
Der Internationale Frauentag soll auf diese Umstände aufmerksam machen, Solidarität unter Frauen schaffen und zu Diskussionen über eine tatsächlich gleichberechtigte Gesellschaft anregen. Seit 1911 gehen jedes Jahr am 8. März weltweit Frauen auf die Straßen, um für ihre und die Rechte anderer Frauen zu kämpfen.
Um die bisherigen Erfolge zu feiern und gleichzeitig frauenpolitische Themen in die Öffentlichkeit zu bringen, planen Oldenburger Einrichtungen und Institutionen rund um den Internationalen Frauentag verschiedenste Veranstaltungen:
Samstag, 26. Februar
16 bis 20 Uhr: WomenDefendRojava Oldenburg, Tantifa – Autonome Feminist*innen und die Städtefreundschaft Oldenburg-Efrin organisieren eine Informationsveranstaltung und eine Lesung aus dem Buch „Wir wissen, was wir wollen“. Das Buch besteht aus Interviews mit Frauen, die über den Aufbau, die Verteidigung und die aktuelle Lage in der selbstverwalteten Demokratie in Nord- und Ostsyrien erzählen. KinOLaden, Wallstraße 24. Der Eintritt ist frei.
Freitag, 4. März
18 bis 20 Uhr: Online-Buchlesung: „Incels. Geschichte, Sprache, Ideologie eines Online-Kults“ aus der Veranstaltungsreihe „Frauen*realitäten verändern! Frauen in Arbeit, Politik und Gesellschaft“. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem DGB Oldenburg-Ostfriesland und der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Nord durchgeführt. Die Teilnahme ist kostenlos. Den Link gibt es nach einer formlosen Anmeldung per E-Mail an oldenburg@dgb.de oder telefonisch unter 2187610.
Dienstag, 8. März
10 bis 12 Uhr: Der Stadtteiltreff Dietrichsfeld ist gemeinsam mit dem Nachbarschaftsprojekt StoP (Stadtteile ohne Partnergewalt) im Stadtteil unterwegs und macht mit einer Blumenaktion auf Geschlechtergerechtigkeit aufmerksam.
14.30 bis 17 Uhr: Auf dem Marktplatz Bloherfelde und im Viertel machen die GWA Bloherfelde und die Sambagruppe Oldenburg mit Trommeln, Pfeifen und Percussions auf den Internationalen Frauentag aufmerksam. Außerdem gibt es einen Infostand, Heißgetränke und eine kleine Überraschung.
18.30 Uhr: Film-Vorpremiere und Gespräch zum Film „TOVE“ über das aufregende Leben der wohl bekanntesten Autorin und Zeichnerin Finnlands. Berühmt geworden ist Tove Jansson (1914-2001) mit den „Mumin“-Büchern und -Comics, doch sie schrieb auch Romane für Erwachsene, war politische Illustratorin und Karikaturistin, malte und schuf Skulpturen. Im Anschluss an die Vorstellung ist ein Filmgespräch geplant. Zu Gast: Barbara Müller, Vorsitzende der Georg von der Vring-Gesellschaft (Brake) und Initiatorin des Kulturprojektes „Tove 22 – Tove Jansson und die Mumintrolle“. Casablanca-Kino, Johannisstraße 17.
20 Uhr: Film „HIVE“. Ein vielfach prämierter und kraftvoller Film aus dem Kosovo über Emanzipation – inspiriert von einer wahren Geschichte. Gemeinsam mit dem Feministischen Forum Oldenburg präsentiert das Cine k den Film HIVE zum Internationalen Frauentag. Als besonderes kulinarisches Schmankerl gibt es – passend zum Film – Ajvar. Cine k, Bahnhofstraße 11.
Samstag, 12 März
13 bis 15 Uhr: Interaktive Draußen-Ausstellung zum Thema „Feministische Forderungen sind vielfältig“ des Feministischen Forums Oldenburg. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Schlossplatz.
Sonntag, 13. März
16 Uhr: Film „Be Natural – Sei du selbst: Die Filmpionierin Alice Guy-Blaché“. Die wahre Geschichte und das Lebenswerk der ersten Regisseurin des Kinos: Der Drehbuchautorin, Produzentin und Studiobesitzerin Alice Guy-Blaché, die nachträglich und nachweislich aus der Geschichte gestrichen und erst spät wiederentdeckt wurde. Der Eintritt ist frei. Cine k, Bahnhofstraße 11.
Montag, 21. März
20 Uhr: Film „TOVE“: Als die junge Künstlerin Tove Jansson 1945 in Helsinki die Mumins erfindet, steckt sie gerade mitten in einer Sinnkrise: Sie führt eine offene Beziehung mit dem linken Politiker Atos und ist wild verliebt in die aufregende Theaterregisseurin Vivica. Toves Vater, ein renommierter Bildhauer, blickt verächtlich auf ihre Arbeit. Und auch sie selbst würde lieber mit moderner Kunst reüssieren. Cine k, Bahnhofstraße 11.
Podcast
Inas Kaffee-Pott-Cast, der Podcast von Frauen* für Frauen* der GWA Bloherfelde hat zwei Folgen ganz dem Internationalen Frauentag gewidmet. Eine Folge erzählt von der Geschichte des Internationalen Frauentages, dem Kampf ums Frauenwahlrecht, die gefährlichsten Länder der Welt für Frauen und die zehn besten Länder der Welt für Mädchen, um Politikerin zu werden. Die zweite Folge ist ein Outdoor-Podcast vom 8. März letzten Jahres mit Frauen aus Bloherfelde und ihren Antworten auf die Fragen, was es bedeutet, in dieser Welt eine Frau zu sein und ob Mütter ihre Söhne zu Feministen erziehen sollten.
Weitere Informationen zum Aktionstag, den Veranstaltungen sowie Links zum Podcast sind auf den Themenseiten des Gleichstellungsbüros zum Internationalen Frauentag unter www.oldenburg.de/Gleichstellung » zu finden.