Oldenburg. Das Horst-Janssen-Museum Oldenburg zeigt vom 17. Juli bis 13. September 2020 die Sonderausstellung „Dan Perjovschi: Drawing your attention“. Der aus Rumänien stammende Künstler Dan Perjovschi (Jahrgang 1961) nimmt stets auf aktuelle gesellschaftspolitische Ereignisse Bezug und bringt seine Kommentare direkt und schnörkellos zu Papier, auf Wände oder in den sozialen Medien zur Wirkung – sei es zu Fridays for Future, zur Corona-Krise oder ganz aktuell zu den weltweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt. Perjovschi ist dabei international umtriebig und hat das Zeichnen zu seinem persönlichen Lebensstil gemacht. „Urban“ oder „Naked Drawings“ nennt er seine Arbeiten, die mit gewitzten Sprachspielen und verblüffenden Pointen seine Sicht der Dinge auf den Punkt und auf die Linie bringen. „Dabei ist er immer engagiert, immer politisch, dabei nie mit erhobenem Zeigefinger ein Reporter der Stunde“, sagt Dr. Jutta Moter-Hoos, Leiterin des Horst-Janssen-Museums und Kuratorin der Ausstellung.
Eigens für die Schau in Oldenburg wird Perjovschi auf der großen Glasfassade des Museums zeichnen. Perjovschi greift die aktuellsten gesellschaftspolitischen Themen auf und wird darüber hinaus auch einen Oldenburg-Bezug schaffen. In der Ausstellung werden sowohl ältere als auch jüngere Zeichnungen und die zentrale Arbeit „Anthropoteque“ aus der Sammlung des Ludwig Forum Aachen zu sehen sein: eine spektakuläre Installation mit nicht weniger als 5.000 Zeichnungen. Das Studienzentrum für Künstlerpublikationen der Weserburg Bremen sammelt seit vielen Jahren Perjovschis Druckwerke, vor allem die intellektuelle und unabhängige rumänische Wochenzeitung Revista 22, deren Artikel Perjovschi seit dem ersten Tag mit seinen Zeichnungen begleitet und kommentiert. Die wichtigsten Beispiele dieser und anderer Print-Werke werden ebenfalls in Oldenburg gezeigt.
Kuratorin: Dr. Jutta Moster-Hoos
Eröffnung:
Dan Perjovschi ist bereits vor der Eröffnung in Oldenburg zu Gast und arbeitet an der Glasfassade des Museums. Ab Montag, 13. Juli, wird er für jede und jeden sichtbar, und begleitet von einem Filmteam, seine Zeichnungen auf die Fensterfronten bringen. Die Eröffnung selbst findet am Freitag, 17. Juli, statt: Den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie begegnet das Museum mit einer etwas anderen, einer „schleichenden“ Eröffnung: Die Besucherinnen und Besucher können sich ab 18 Uhr die Ausstellung ansehen und bei einem Getränk im Museumsgarten oder Foyer mit dem Künstler, der Kuratorin und dem Museumsteam ins Gespräch kommen. Jeweils zur halben Stunde unterhält sich Dan Perjovschi mit verschiedenen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern über seine Arbeit und Gott und die Welt.