Oldenburg. Jetzt sind sie endgültig in ihrer zweiten Heimat angekommen: Oberbürgermeister Jürgen Krogmann beglückwünschte am Montagabend, 21. Januar, in einer Feierstunde neu eingebürgerte Oldenburgerinnen und Oldenburger zu ihrem Entschluss, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen: „Das ist der Beginn eines neuen Lebensabschnitts.“ 310 Neu-Deutsche haben im vergangenen Jahr in Oldenburg die amtliche Urkunde erhalten und sich zum Grundgesetz der Bundesrepublik bekannt. Viele von ihnen feierten ihre Einbürgerung nun auf Einladung der Stadt gemeinsam mit Familien, Freunden sowie Ratsmitgliedern im Kulturzentrum PFL. „Mit diesem Abend haben wir nun alle eines gemeinsam: Oldenburg ist unsere offizielle Heimat. Oldenburg ist eine weltoffene und tolerante Stadt“, betonte Krogmann vor rund 170 Gästen.
Was der deutsche Pass für sie bedeutet und was sie bewogen hat, die Einbürgerung zu beantragen, darüber berichteten stellvertretend zwei der neu eingebürgerten Oldenburger: Jad Asswad (31) und Niall Keogh (44). Der gebürtige Syrer Jad Asswad arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter/Forscher beim Institut für Informatik OFFIS. Europäische Wurzeln hat Niall Keogh. Der gebürtige Dubliner behält zusätzlich seinen irischen Pass: „Ich bin stolz, Ire zu sein und ich bin genauso stolz, Deutscher zu sein.“ Er arbeitet als Mediengestalter und absolviert derzeit eine Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt. Beide betonten, sich in Oldenburg sehr wohlzufühlen.
Mit insgesamt 310 neuen deutschen Staatsangehörigen im Jahr 2018 ist die Zahl der Einbürgerungen in Oldenburg im vergangenen Jahr leicht angestiegen – um 23 gegenüber 2017. Die Zahl der Einbürgerungsanträge hat sich 2018 gegenüber dem Jahr 2017 um 27 Anträge auf 383 vermindert. Die größte Gruppe der neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger bilden Zugewanderte aus dem Irak mit 96 Einbürgerungen. Aus der Türkei kamen 27 Neueingebürgerte, aus Polen 19.
Die Stadt Oldenburg ist seit dem Jahr 2000 für die Bearbeitung und Prüfung der Einbürgerungsanträge von der Antragsannahme bis zur Aushändigung der Einbürgerungsurkunde allein zuständig. Seitdem haben insgesamt 5.232 Menschen in Oldenburg die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten. Aktuell leben in Oldenburg rund 16.800 Ausländerinnen und Ausländer aus 152 Nationen. „Diese Vielfalt ist wichtig: Von anderen Kulturen und Sichtweisen profitieren wir. Einwanderung ist auch aus demografischen und wirtschaftlichen Gründen notwendig“, unterstrich Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Er hob die in der „Oldenburger Mentalität“ verankerte Hilfsbereitschaft hervor und das breite Unterstützungsnetzwerk aus ehrenamtlichem Engagement und Aktivitäten der Stadtverwaltung, wodurch Menschen aus anderen Ländern der Neustart erleichtert werde.
Die Einbürgerungsfeier wurde von Neo Wernecke, Schüler der Musikschule Oldenburg, auf der Marimba musikalisch umrahmt. Mit Unterstützung des Ganztagschores der Grundschule Babenend klang der offizielle Teil mit dem Singen der Nationalhymne aus. Für Kurzweil bei den jungen Gästen sorgte die Freizeitstätte Ofenerdiek, die Mitmach-Aktionen im Foyer anbot.