Oldenburg. Gesund, nachhaltig, vielfältig und regional – so soll sich die Ernährung in Oldenburg weiterhin entwickeln. Wie in der Stadt Impulse gesetzt werden können, beschreibt Oldenburgs Ernährungsstrategie, die am Montag, 24. Februar, im Rat beschlossen wurde. Sie macht deutlich, wie sehr gesunde und klimafreundliche Ernährung zusammenhängen. „Die Ernährungsstrategie ist eine wichtige Stellschraube für den Klimaschutz in unserer Stadt – gleichzeitig wirkt sie sich positiv auf den Umweltschutz, die Gesundheit der Oldenburgerinnen und Oldenburger sowie die Wirtschaft vor Ort aus. Eines ist jedoch elementar: Gesunde Ernährung darf kein Luxusgut sein – wir müssen den Aspekt der sozialen Teilhabe stets im Blick behalten“, sagt Umweltdezernentin Christine-Petra Schacht.
Beteiligungsprozess mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Bildung und Co.
Bereits 2022 hatte die Stadt Oldenburg die sogenannte „Glasgow-Erklärung“ unterzeichnet – sie regt an, die Treibhausgase aus dem Bereich Lebensmittel signifikant zu reduzieren. Mit der Ernährungsstrategie werden nun konkrete Ansätze festgehalten, um dieses Ziel zu erfüllen. 49 Oldenburger Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Wirtschaft, Landwirtschaft, Gastronomie, Bildung, Verwaltung und Zivilgesellschaft haben die Vorhaben gemeinsam in einem Beteiligungsprozess erarbeitet.
68 Ansätze mit maßgeblicher Wirkung
Das Ergebnis des Prozesses sind fünf Themenschwerpunkte: Außer-Haus-Verpflegung, Lebensmittelverschwendung, Mehrweg, Ernährungsbildung sowie Regionale Wertschöpfung/Stadt-Land-Kooperation. Der Fokus der Ernährungsstrategie liegt auf Aspekten, die schnell zu einer klimafreundlicheren und nachhaltigeren Ernährung beitragen. Sie gliedert sich in 68 Ansätze auf, von denen bereits einige laufen. Diese drehen sich zum Beispiel um Rahmenkonzepte für die Oldenburger Kita- und Schulverpflegung sowie um die Kontrolle der gesetzlichen Mehrweg-Bestimmungen. Die vollständige Liste aller Ansätze ist online unter www.oldenburg.de/ernaehrungsstrategie » zu finden.
Fünf Ansätze in Ratssitzung beschlossen
Fünf weitere der 68 Ansätze wurden im Ausschuss für Stadtgrün, Umwelt und Klima am 12. Dezember vorigen Jahres sowie in der Ratssitzung am 24. Februar auf den Weg gebracht: So ist geplant, ein Kompetenzzentrum für die Außer-Haus-Verpflegung aufzubauen und ein Konzept für ein einheitliches Mehrwegsystem zu erarbeiten. Auch bei den Kleinen setzt die Ernährungsstrategie an, indem die Stadtverwaltung die Beratungsangebote für Schulgarten-AGs ausweitet. Weiterhin ist beschlossen worden, die Bürgerinnen und Bürger mit einer Aktionswoche für die Problematik der Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren. Grünes Licht gab es auch für das Vorhaben, in einem städtischen Betrieb beispielhaft zu verdeutlichen, wie regionale Lebensmittel aus vorrangig ökologischem Anbau in die Außer-Haus-Verpflegung eingebunden werden können.
Wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität
Die Ernährungsstrategie ist eine wichtige Maßnahme des Oldenburger Klimaschutzplans: Immerhin entstehen laut dem Zwischenstaatlichen Sachverständigenrat für Klimaänderungen mindestens 21 Prozent der Treibhausgasemissionen bei der Produktion und Verarbeitung, beim Transport, der Zubereitung sowie der Entsorgung von Lebensmitteln. Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Organisationen und die Landwirtschaft sind daher herzlich eingeladen, sich an der Umsetzung der Ernährungsstrategie zu beteiligen – damit Oldenburg der angestrebten Klimaneutralität bis 2035 ein großes Stück näherkommt.
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Aktuelles zum städtischen Klimaschutz ist online unter www.oldenburg.de/klima » zu finden. Fragen können gerne per E-Mail an klima[at]stadt-oldenburg.de gerichtet werden.