Oldenburg. Drei Räume, drei Aufgaben, acht Stunden Zeit – das war der Rahmen für die erste „Nachtschicht Oldenburg“. Insgesamt 25 Teilnehmende schlugen sich die Nacht von Freitag, 19. Oktober, auf Samstag um die Ohren, um kreative Lösungen für die Bedarfe von drei gemeinnützigen Einrichtungen zu finden. Von 18 Uhr bis 2 Uhr brachten Mitglieder aus dem Netzwerk „cre8oldenburg“ und weitere Kreativschaffende ihr Know-how aus den Bereichen Grafikdesign, Webseiten-Entwicklung, Text und Unternehmensberatung ein.
Von einer Jury waren zuvor der Boumdoudoum-Förderverein, der eine Dorfschule in Burkina Faso unterstützt, der Verein Männer-Wohnhilfe Oldenburg und der Ernährungsrat Oldenburg aus zehn Bewerbungen ausgewählt worden. Jeweils zwei bis drei Vertreterinnen und Vertreter der Vereine arbeiteten während der Nachtschicht mit den Kreativschaffenden zusammen. Am Ende der langen Nacht, für die die Nordwest-Zeitung eine ganze Etage im Medienhaus an der Peterstraße zur Verfügung gestellt hatte, waren sich alle einig, dass sich die Mühe gelohnt hat: „Es wurden wirklich tolle Ergebnisse erzielt“, resümierte Peter Gerd Jaruschewski, der das neue Format nach Oldenburg geholt hatte. Auch Ina Lehnert-Jenisch von der Wirtschaftsförderung, die das Projekt unterstützt hat, lobte die beeindruckende Effektivität der zusammengewürfelten Arbeitsgruppen.
Der Verein Boumdoudoum hatte sich mit dem Wunsch nach einer neuen Webseite beworben, um seine Botschaften besser zu vermitteln und weitere Mitstreiter, Paten und Spender zu gewinnen. Am Ende der Nachtschicht war sie fertig: eine lebendige, zeitgemäße und einfach zu bedienende Internetpräsenz. Sie enthält eine übersichtliche Struktur, prägnante Texte, ein ansprechendes Logo, einen Blog, ein Kontaktformular und eine direkte Bezahlfunktion für Spenden. Statt Daten und Fakten sind es Geschichten, die den Besucherinnen und Besuchern der Homepage Burkina Faso näher bringen. Lehrerin Anke Zimmer sowie die Schüler Fynn Atzler und Benedikt Albach vom Verein Boumdoudoum gaben den Kreativschaffenden Valentin Tomaschek, Amelie Hülsmann, Katja Reiche, Lisa Bruns und Rainer Gavelis alle nötigen Informationen, um tief in das Projekt einzutauchen und dieses Wissen ansprechend umzusetzen.
Auch der Verein Männer-Wohnhilfe hat eine neue ansprechende Webseite bekommen. Dabei galt es, den Charakter des in Deutschland einzigartigen Unterstützungsangebots herauszustellen, bei dem Männer einen Rückzugsraum in problematischen familiären und partnerschaftlichen Situationen in Anspruch nehmen können und dabei begleitet werden, wieder Fuß zu fassen. An dieser Aufgabe arbeiteten mit Angela Hespen, Lea Seemann, Stefan Lück und Renée Repotente Grafikdesigner, Webentwickler und Texter. Unterstützt wurden sie von Volker Barth und Stefan Lüsse, die seit Jahren ehrenamtlich im Verein tätig sind. Mit dem Slogan „Wohin wenn Bleiben keine Option ist – Männer unterstützen Männer. Proaktiv. Präventiv“ wurde das Anliegen auf den Punkt gebracht. Das neue Konzept, das passende Logo und der übersichtliche Text erklären eindeutig, um was es geht.
Ganz anders war die Aufgabenstellung beim Ernährungsrat Oldenburg, der bereits über eine aktuelle Homepage verfügt. Hier ging es darum, auf das Projekt „Essbare Stadt“ und auf das Teilprojekt „Essbare Schule“ aufmerksam zu machen. Dazu soll nun der neu entwickelte Slogan „Von der Erde in den Mund – urban und gemeinsam: säen, matschen, ernten, genießen“ beitragen. Eine Vielzahl von Ideen und Aktionen wurden von Jasper Bläsing , Fatima Roth, Christina Hackbarth und Roland Hentschel zusammengetragen und mit einem Zeitplan versehen. Eine Menge Arbeit wartet nun auf den Ernährungsrat, für den Judith Busch und Nina Gmeiner an der „Nachtschicht“ teilnahmen. Es sollen Pflanzkästen an fünf Oldenburger Schulen aufgestellt werden, die gemeinsam gebaut und bepflanzt werden. Außerdem wird es jeden Monat jahreszeitlich passende Aktionen geben, um auf den Geschmack zu kommen.