Oldenburg. Miteinander reden, gegenseitig zuhören und gemeinsam Lösungen finden: Das ist immer eine gute Idee. Auch für die künftige Nutzung der Oldenburger Dobbenwiese wurde dieser Weg gewählt – mit einem positiven Zwischenergebnis. Mittlerweile fanden zwei Workshops statt, an dem Anliegerinnen und Anlieger des Bereichs an den Dobbenanlagen, Vertreterinnen und Vertreter der Jugend sowie Polizei und Mitarbeitende der Stadtverwaltung teilnahmen.
Für die Stadt waren unter anderem Ordnungsdezernentin Dr. Julia Figura und Stadtbaurat Dr. Sven Uhrhan am „Runden Tisch“ dabei. „Bei diesen wichtigen und konstruktiven Gesprächen wurden die unterschiedlichen Bedürfnisse und Problemlagen ausgetauscht und diskutiert. Sie bildeten die Grundlage für eine neue Satzung zur Nutzung der Dobbenwiesen, die in der aktualisierten Fassung von allen Beteiligten nicht nur akzeptiert, sondern sehr befürwortet wird“, bilanzieren Figura und Uhrhan. Demnach soll ein mehrstufiger Eskalationsstufenplan mit Regelabläufen festgelegt werden, der je nach Eintritt von Störungsfaktoren unterschiedliche Vorgehensweisen zwischen Ordnungsamt, Polizei und weiteren Beteiligten definiert. Die überarbeitete Nutzungssatzung für die Dobbenanlagen soll am Donnerstag, 10. Februar 2022, im Ausschuss für Stadtgrün, Umwelt und Klima vorgestellt werden.
Wichtig sei es aber vor allem, gute Alternativen für die Jugendlichen zu schaffen, ergänzen Figura und Uhrhan: „Die jungen Menschen benötigen attraktive Alternativen zur Dobbenwiese, an denen sie sich altersgemäß austauschen können – gerade in Corona-Zeiten mit eingeschränktem Freizeitangebot.“ Deshalb soll die Gründung einer Arbeitsgruppe zu diesem Thema spätestens in der zweiten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 16. März 2022 mit auf die Tagesordnung gesetzt werden.
Die große Dobbenwiese ist besonders in der warmen Jahreszeit ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche in Oldenburg: Hier trifft man sich mit Freunden zum Kicken und Reden, hört Musik und stößt aufs Leben an. Doch des einen Freud ist des anderen Leid: Anwohnerinnen und Anwohner fühlten sich in der Vergangenheit oftmals belästigt durch erheblichen Lärm und Alkoholkonsum in den Abend- und Nachtstunden. Es folgten verstärkte Kontrollen durch die Polizei, der Einsatz von Streetworkern durch die Stadtverwaltung und das Aufstellen von Toilettenwagen und zusätzlichen Müllbehältern. Damit der Streit zwischen Anwohnenden und Feiernden nicht eskaliert, hatte sich die Stadt Oldenburg im Sommer 2021 zur Einrichtung eines „Runden Tisches“ mit allen Beteiligten entschlossen.