Nachgefragt: Oldenburger sollen Auskunft über Mobilität im Alltag geben

25.01.2023

Nachgefragt: Oldenburger sollen Auskunft über Mobilität im Alltag geben

Oldenburg. Mithilfe einer Umfrage wollen die Stadt Oldenburg und die Technische Universität (TU) Dresden die alltägliche Mobilität der Bevölkerung in Oldenburg erforschen. Die Untersuchung beginnt noch im Januar 2023 und ist Teil eines Forschungsprojektes, das zeitgleich in mehr als 500 deutschen Städten und Gemeinden läuft. Unter dem Titel „Mobilität in Städten – SrV 2023“ soll das Projekt wichtige Erkenntnisse und Grunddaten für die örtliche und regionale Verkehrsplanung sowie für die Verkehrspolitik liefern. Gleichzeitig stellt das Projekt ein weiteres Teilkonzept innerhalb des Mobilitätsplans Oldenburg 2030 dar.

„Wir bitten alle ausgewählten Haushalte, sich an der Befragung zu beteiligen. Jeder Haushalt steht stellvertretend für einen Teil der gesamten Bevölkerung und wird deshalb gebraucht. Nur durch die aktive Mitwirkung möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger können repräsentative Daten gewonnen werden, die für eine bedarfsgerechte Verkehrsplanung unerlässlich sind“, betont Dr. Norbert Korallus, Leiter des Amtes für Klimaschutz und Mobilität der Stadt Oldenburg. „Allen Teilnehmenden sei schon jetzt für ihre Mitwirkung herzlich gedankt.“

An wen richtet sich die Befragung?
Die Befragung richtet sich an Bürgerinnen und Bürger aus allen Bevölkerungsschichten. Es geht unter anderem darum, ob und mit welchen Verkehrsmitteln sie im Alltag unterwegs sind und welche Entfernungen dabei zurückgelegt werden. Da die Voraussetzungen für die Mobilität individuell sehr unterschiedlich sein können, wird beispielsweise auch nach Führerscheinbesitz, Erreichbarkeit von Haltestellen und dem Zeitaufwand für die täglichen Wege gefragt. Auch Personen, die nur selten unterwegs sind, werden ausdrücklich zur Mitwirkung aufgerufen, da das Verkehrsverhalten der gesamten Wohnbevölkerung erfasst werden soll.

Wie kann man teilnehmen?
Die Befragung beginnt im Januar 2023 und läuft über zwölf Monate. Die Adressen der ausgewählten Haushalte wurden per Zufallsverfahren aus dem Melderegister gezogen. Insgesamt 20.000 Oldenburger Haushalte erhalten ein Ankündigungsschreiben, das über die Befragung informiert und um Mitwirkung bittet. Die Teilnehmenden können die Fragen dann flexibel über einen Online-Zugang im Internet beantworten, alternativ stehen aber auch eine Telefonhotline und ein Webchat zur Verfügung. Die Teilnahme an der Erhebung ist freiwillig und die Einhaltung der Bestimmungen des Datenschutzes gemäß Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist gewährleistet.

Was passiert mit den Aussagen?
Die anonymisierte Auswertung der erhobenen Daten liefert ein differenziertes Bild der jeweils stadt- oder gemeindespezifischen Mobilität. Ein zusätzlicher Nutzen entsteht durch den Vergleich mit Städten oder Gemeinden ähnlicher Größenordnung. Die große Gesamtstichprobe von mehr als 270.000 Personen ermöglicht auch Erkenntnisse zu stadtübergreifenden Trends, die für die Verkehrsplanung und -politik bedeutsam sind. Hierzu gehört die Entwicklung der Verkehrsmittelwahl, die in der Diskussion um klima- oder auch pandemiebedingte Änderungen der Mobilität eine große Rolle spielt. Analysiert werden aber auch die allgemeine Nutzung von Carsharing-Angeboten und Elektrofahrrädern sowie die Mobilität von Kindern, Jugendlichen und Senioren.

Wer steckt hinter der Befragung?
Mit der Durchführung der Erhebung hat die TU Dresden das Leipziger Institut O.trend GmbH beauftragt. Dort werden alle Daten erfasst, anonymisiert und zur Auswertung an die TU Dresden übergeben. Das als „System repräsentativer Verkehrsbefragungen“ (SrV) konzipierte Projekt wurde an der TU Dresden bereits 1972 begründet. Durch die regelmäßige Wiederholung dieser Untersuchung im Abstand von fünf Jahren liegen Erkenntnisse zur Verkehrsentwicklung über einen Zeithorizont von nahezu 50 Jahren vor. Sie zeigen unter anderem, dass Mobilität und Verkehr stadt- und gemeindespezifisch große Unterschiede aufweisen können. Umso wichtiger ist es, die örtliche Verkehrsplanung durch regelmäßige Aktualisierung der Datengrundlagen zu unterstützen.

Mehr erfahren?
Weiterführende Informationen sind im Internet unter www.tu-dresden.de/srv » zu finden. Für die angeschriebenen Bürgerinnen und Bürger steht unter der Telefonnummer 0800 830 1 830 ein kostenloses Infotelefon zur Verfügung.