Carl-von-Ossietzky-Preisträgerin Irina Scherbakowa zu Gast im Alten Rathaus

13.04.2023

Carl-von-Ossietzky-Preisträgerin Irina Scherbakowa zu Gast im Alten Rathaus

Oldenburg. Ein Austausch zum Thema „Krieg gegen die Ukraine – Wege zum Frieden“ stand am Mittwoch, 12. April, im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion des in Oldenburg ansässigen Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE): Eingeladen waren unter anderem die russische Historikerin Irina Scherbakowa, Carl-von-Ossietzky-Preisträgerin von 2014 und seit 2022 Nobelpreisträgerin als Mitbegründerin der Menschenrechtsorganisation Memorial, und die ukrainische Wissenschaftlerin Alla Paslawska, Professorin für Interkulturelle Kommunikation und Translationswissenschaft an der Universität Lwiw und zurzeit als Gastwissenschaftlerin an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Im Vorfeld des Podiumsgesprächs waren Scherbakowa und Paslawska gemeinsam mit dem Direktor des BKGE, Prof. Dr. Matthias Weber, zu Gast im Alten Rathaus, wo sie sich mit Oberbürgermeister Jürgen Krogmann über die aktuelle Lage in Osteuropa und den verheerenden Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ausgetauscht haben. „Ich freue mich sehr, dass sich Irina Scherbakowa als Carl-von-Ossietzky-Preisträgerin und Nobelpreisträgerin weiter mit Oldenburg verbunden fühlt und bin dankbar für ihren Besuch hier im Rathaus“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Es sei sehr zu begrüßen, dass das BKGE den Austausch zwischen den beiden engagierten Wissenschaftlerinnen initiiert hatte, um über die Lage in Russland und der Ukraine zu diskutieren.
Wenn in Deutschland über den Krieg und über mögliche Wege zum Frieden gesprochen werde, dann dürfe das nicht ohne Einbeziehung der betroffenen Menschen in der Ukraine geschehen, betonte Matthias Weber. Es sei auch wichtig, die Perspektiven derjenigen Russinnen und Russen zu berücksichtigen, die aus dem Exil Widerstand leisten und sich für den Frieden einsetzen.

Irina Scherbakowa widmet sich schon seit den 1970er Jahren der Aufarbeitung des Stalinismus. Nach dem Ende der Sowjetunion setzte sie sich für die Demokratie in Russland ein. Inzwischen befindet sie sich im Exil in Deutschland und die Organisation Memorial ist in Russland verboten, doch Irina Scherbakowa engagiert sich weiterhin aktiv für Menschenrechte in ihrem Heimatland.

Foto: Stadt Oldenburg
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (rechts) tauschte sich mit Carl-von-Ossietzky-Preisträgerin Irina Scherbakowa (2. von rechts), der ukrainischen Wissenschaftlerin Prof. Alla Paslawska (2. von links) und BKGE-Direktor Prof. Dr. Matthias Weber (links) über die Lage in der Ukraine aus. Foto: Stadt Oldenburg