Oldenburg. Der 25. November ist seit 1981 der „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen“. Aus diesem Anlass lädt das Gleichstellungsbüro der Stadt die Kulturwissenschaftlerin Dr. Mithu Sanyal zu einem Vortrag ein. Dieser findet statt am Mittwoch, 29. November, ab 19 Uhr im Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3. Der Titel des Vortrags lautet: „Vergewaltigung – Aspekte eines Verbrechens“ mit anschließender Diskussion. Der Eintritt ist frei.
Wenn es um Vergewaltigung geht, ist die Gesellschaft sich einig: Es ist das schlimmste Verbrechen, das einer Frau angetan werden kann. Ein Mann raubt einer Frau die Ehre und sie bleibt als Opfer mit Scham und dem Gefühl beschmutzt worden zu sein, zurück. In ihrem im Sommer 2016 erschienen Buch „Vergewaltigung – Aspekte eines Verbrechens“ spannt die Autorin in ihrer Analyse den Bogen von Aristoteles bis in die Neuzeit. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie wir über Vergewaltigung denken und dabei Stereotype aneinander reihen. „Wer Vergewaltigung sagt, denkt an aggressive Männer und ängstliche Frauen, an Penisse als Waffen und Vaginas als ungeschützte Einfallstore in ebenso ungeschützte Körper“, so Dr. Mithu M. Sanyal. In ihrem Vortrag zum Buch verdeutlicht sie, dass eine Vergewaltigung nicht nur eine individuelle Begegnung von Opfer und Täter ist, sondern wie die gesellschaftliche Betrachtung des Themas selbst Rollenklischees bedient und damit zum Entstehen weiterer Fälle beiträgt, beziehungsweise diese auch verhindern könnte.
Der „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen“ geht auf die Initiative lateinamerikanischer Feministinnen zurück. Diese hatten an die Ermordung von Frauen zu Zeiten der Diktatur in der Dominikanischen Republik in den 1960er Jahren erinnern wollen.
Weitere Informationen unter www.oldenburg.de/gleichstellung.