Michael Kumpfmüllers Roman zu Virginia Woolf

10.07.2020

Michael Kumpfmüllers Roman zu Virginia Woolf

Oldenburg. Seit April veröffentlicht das Literaturhaus Oldenburg auf seiner Homepage (www.literaturhaus-oldenburg.de) Gespräche der Autorinnen und Autoren, die im Frühjahr in seinem Programm aufgetreten wären. Die Reihe, die den Austausch nun in schriftlicher Form ins Internet stellt, heißt „Im Gespräch bleiben“. Aktuell wurde ein Gespräch des Kulturwissenschaftlers Lüder Tietz mit Michael Kumpfmüller über dessen Roman „Ach, Virginia“ veröffentlicht. In das Gespräch eingefügt sind zwei kurze Filme, in denen der Schriftsteller Passagen aus dem Roman vorliest.

Virginia Woolf (1882 bis 1941) gilt als Pionierin der literarischen Moderne. Schon Ende der 1920er Jahre war sie international bekannt und erfolgreich. Michael Kumpfmüllers Roman erzählt von den letzten zehn Tagen ihres Lebens: Im März 1941 trifft die Schriftstellerin die Entscheidung, sich in einem Fluss nahe ihrem Landhaus in Südengland das Leben zu nehmen. Sie hat soeben ein neues Buch beendet und über das kleine Cottage, das sie mit ihrem Mann bewohnt, fliegen deutsche Bomber. Woolf führt das Leben einer Gefangenen, die nicht weiß, wie und wohin sie ausbrechen soll. Ihr seelischer Zustand ist zerrüttet. Michael Kumpfmüller zeichnet das Bild einer Person, die in Auflösung begriffen scheint und sich auf die Reise in den Innenraum macht, der eine Welt voller Schrecken, aber auch Wunder ist. „Ach, Virginia“ ist ein literarisches Porträt auf kleinstem Raum und ein leidenschaftliches Plädoyer für das Leben.

Michael Kumpfmüller, geboren 1961 in München, lebt als freier Autor in Berlin. Im Jahr 2000 erschien mit dem gefeierten Roman „Hampels Fluchten“ seine erste literarische Veröffentlichung. Sein 2011 veröffentlichter Roman „Die Herrlichkeit des Lebens“ wurde zum Bestseller und ist in 23 Sprachen übersetzt worden. Zuletzt erschien der Roman „Tage mit Ora“ (2018). 2017 erhielt Michael Kumpfmüller vom Literaturhaus Oldenburg das Landgang-Stipendium als Reisestipendium durch das Oldenburger Land.

Michael Kumpfmüller. Foto: Joachim Gern
Michael Kumpfmüller. Foto: Joachim Gern