Oldenburg macht mit: „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“

27.10.2021

Oldenburg macht mit: „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“

Oldenburg. Gemeinsam gegen Partnergewalt: Das ist das erklärte Ziel der StoP-Projekte, die im deutschsprachigen Raum als Anlaufstelle dienen und auf dieses in allen sozialen Schichten auftretende Problem deutlich aufmerksam machen wollen. Seit dem 1. Juli ist auch Oldenburg dabei: Im Stadtteiltreff Dietrichsfeld beraten zwei Mitarbeiterinnen Hilfesuchende, Interessierte sowie Nachbarinnen und Nachbarn, was zu tun ist, wenn ein Verdacht besteht oder es bereits zur häuslichen Gewalt gekommen ist. Aber ihre Arbeit bewirkt noch mehr: Das Herzstück des Projekts sind Treffen mit Nachbarinnen und Nachbarn, mit denen gemeinsam Aktionen organisiert und durchgeführt werden.

„Wichtig ist es, für das Thema Partnergewalt zu sensibilisieren und darüber aufzuklären“, weiß Dr. Frank Lammerding, Leiter des Amtes für Jugend und Familie bei der Stadt Oldenburg. „Nachbarschaften sollen mit Hilfe des Projekts animiert werden, sich aktiv gegen Gewalt an Frauen zu positionieren und zu engagieren.“ Schließlich ist in Deutschland immer noch jede dritte Frau von Gewalt betroffen. Und er stellt klar: „Gewalt ist keine Privatsache.“

Wiebke Oncken, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Oldenburg begrüßt die nun erfolgte Umsetzung des niedrigschwelligen Präventionsprojektes „Stadtteile ohne Partnergewalt“: „Die Aktivierung und Sensibilisierung der Nachbarschaft sind wichtige Bausteine, um häuslicher Gewalt präventiv zu begegnen. Wir freuen uns sehr über das Engagement des Stadtteiltreffs Dietrichsfeld, als erster Stadtteil in Oldenburg das StoP-Projekt umzusetzen.“

Das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ wurde von Professorin Dr. Sabine Stövesand entwickelt. Aktuell gibt es zehn StoP-Projekte in Deutschland, sieben in Österreich und eines in der Schweiz. Neben Braunschweig ist Oldenburg die zweite Stadt in Niedersachsen, die mitmacht. Die Stadt Oldenburg finanziert das Projekt für drei Jahre mit Sachmitteln, Personalstunden und berufsbegleitenden Fortbildungen. Jährlich sind dafür rund 60.000 Euro eingeplant.

Interessierte sind alle 14 Tage mittwochs um 14.30 Uhr herzlich eingeladen, in den Stadtteiltreff zu kommen. Ab dem 28. Oktober findet wöchentlich um 9.30 Uhr ein Frühstück mit Kinderbetreuung in den Räumlichkeiten statt. Koordinatorinnen des StoP-Projekts im Stadtteiltreff Dietrichsfeld sind Meike Plewa und Isabel Rein, die regelmäßig im Stadtteil unterwegs sind, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Betroffene und Interessierte können sich bei ihnen telefonisch unter 0160 92859792 oder per E-Mail an stopoldenburg@stadt-oldenburg.de melden.

Das StoP-Projekt ist eine von vielen Maßnahmen aus dem „Kommunalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen* und Häusliche Gewalt“, die in den kommenden Monaten und Jahren sukzessive umgesetzt werden sollen. Nähere Informationen zum Aktionsplan unter www.oldenburg.de/gleichstellung

Stellen das Projekt StoP vor: (vorne von links) Wiebke Oncken, Meike Plewa, Melanie Blinzler und Isabel Rein, (hinten von links) Christian Fritsch, Dr. Frank Lammerding, Regina Dirksen und Mia Cordes. Foto: Stadt Oldenburg
Stellen das Projekt StoP vor: (vorne von links) Wiebke Oncken, Meike Plewa, Melanie Blinzler und Isabel Rein, (hinten von links) Christian Fritsch, Dr. Frank Lammerding, Regina Dirksen und Mia Cordes. Foto: Stadt Oldenburg