Oldenburg. Nach seinem letzten, erfolgreichen Roman „Die Legenden der Väter“ begibt sich Kolja Mensing auch in seinem aktuellen Buch „Fels“ auf Spurensuche, um die Geschichte seiner Familie zu ergründen. Am Montag, 1. April, ist der Schriftsteller zu Gast im Programm des Literaturbüros und liest aus seinem neuen Werk vor. Er spricht mit Jochen Schimmang über Familiengeschichten und die Macht von Erinnerungen. Die Lesung im Musik- und Literaturhaus Wilhelm13, Leo-Trepp-Straße 13, beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 7 Euro. Karten können per Email unter literaturbuero@stadt-oldenburg.de und telefonisch unter der Nummer 0441 - 235 3014 vorbestellt werden.
Die in Mensings Familie oft erzählte romantische Geschichte von der Verlobung seiner Großeltern am Heiligabend 1943 hat eine Leerstelle. Erst im hohen Alter erwähnt die Großmutter den jüdischen Viehhändler Albert Fels, der während ihrer Kindheit im Haus ihres Onkels gleich nebenan wohnte. Er wird zu Kriegsbeginn in eine Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen und kehrt nie wieder zurück. Man weiß ja, was damals passiert ist, sagt die Großmutter, und damit fallen die dunklen Schatten der Euthanasie und des Holocaust auch auf die Geschichte von der großen Liebe ihres Lebens. Doch als Kolja Mensing versucht, mehr über das Schicksal des jüdischen Nachbarn in Erfahrung zu bringen, wird es kompliziert. „Fels“ wirft Fragen auf, die jeden etwas angehen: Was bestimmt die Erinnerungskultur? Welche Geschichten werden an nachfolgende Generationen weitergegeben und welche nicht?
Kolja Mensing wurde 1971 in Oldenburg geboren. Er lebt als Journalist und Schriftsteller in Berlin und arbeitet als Literaturredakteur bei Deutschlandfunk Kultur.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.literaturbuero-oldenburg.de