Zuhause auf Zeit bietet Starthilfe für junge Menschen

19.03.2019

Zuhause auf Zeit bietet Starthilfe für junge Menschen

Oldenburg. Alleine Wohnen – das ist für junge Menschen, die nicht das „Hotel Mama“ im Rücken haben, keine leichte Sache. Wer sein Elternhaus verlassen muss, hat zu lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Starthilfe auf dem Weg ins selbstständige Leben gibt das Jugendhilfezentrum im Amt für Jugend und Familie der Stadt Oldenburg mit dem Angebot des Betreuten Jugendwohnens. Beste Rahmenbedingungen für dieses Projekt bietet jetzt der Standort Donarstraße 23: Die GSG Oldenburg hat dort als Vermieterin ein frisch saniertes Haus nach den Vorstellungen des Jugendhilfezentrums umgestaltet.

So sind nach knapp einjähriger Umbauphase acht Appartements entstanden, in denen sich Jugendliche und junge Erwachsene wohlfühlen und mit pädagogischer Unterstützung auf ein unabhängiges Leben im Alltag vorbereiten können. Ergänzt wird das „Zuhause auf Zeit“ durch neue Gemeinschaftsräume sowie durch Büros für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sozialdezernentin Dagmar Sachse weihte das neue Domizil am Dienstag, 19. März, ein. „Mit diesen Räumen ist der Bereich des Betreuten Jugendwohnens für die Zukunft gut aufgestellt“, stellte Sachse fest.

Die Sozialdezernentin bedankte sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und lobte die sehr gelungene Umsetzung des Konzeptes. Die einzelnen Wohnungen seien modern und komfortabel eingerichtet. Davon konnten sich die Gäste der Einweihungsfeier bei der Besichtigung einer Musterwohnung selber überzeugen. Zu den von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachdienstes Jugendhilfezentrum eingerichteten Wohnungen gehören auch Küchenzeile und Bad. Die Kosten für die Stadt Oldenburg betrugen rund 60.000 Euro.

Das Angebot richtet sich an Jugendliche ab 16 Jahren und junge Erwachsene, die aufgrund individueller und/oder familiärer Probleme pädagogische Unterstützung benötigen und nicht in ihrer Herkunftsfamilie leben können. Die Unterstützung  durch Fachkräfte findet überwiegend in den Nachmittags- und Abendstunden statt. Die jungen Menschen werden gezielt in ihrer Selbstständigkeit gefördert. Sie werden bei alltagspraktischen Aufgaben wie Einkaufen, Kochen, Wäschewaschen und Freizeitaktivitäten sowie in der schulischen und beruflichen Ausbildung begleitet. Mit einer individuellen Persönlichkeitsstärkung wird mangelnden Selbstwertgefühlen und Zweifeln am eigenen Leistungsvermögen entgegengewirkt. Innerhalb der Hausgemeinschaft gibt  es verbindliche Termine für gezielte Angebote, bei denen allgemeine Themen der Verselbstständigung behandelt werden. Sozialdezernentin Dagmar Sachse bezeichnete die Arbeit im Betreuten Jugendwohnen als „sehr wertvoll und von großer gesellschaftlicher Bedeutung“.

Die Dezernentin hob hervor, dass das Betreute Jugendwohnen auch bedeutet, mit einer echten Nachbarschaft zurechtzukommen. Sie dankte den Anwohnerinnen und Anwohnern, die in der Donarstraße auch eine große Kita und weitere soziale Einrichtungen vor der Haustür haben, für ihr Verständnis und ihre Bereitschaft, bei Problemen das direkte Gespräch zu suchen.

Stellten die neuen Räume im Betreuten Jugendwohnen vor (von links): Horst Kache (GSG), Dagmar Sachse (Stadt Oldenburg), Andreas Handke (GSG), Dr. Frank Lammerding (Stadt Oldenburg), Wolf Ottjes (GSG), Detlef Wernecke (GSG), Root Anatolij (GSG) und Hans Kozlowski (Stadt Oldenburg). Foto: Stadt Oldenburg.
Stellten die neuen Räume im Betreuten Jugendwohnen vor (von links): Horst Kache (GSG), Dagmar Sachse (Stadt Oldenburg), Andreas Handke (GSG), Dr. Frank Lammerding (Stadt Oldenburg), Wolf Ottjes (GSG), Detlef Wernecke (GSG), Root Anatolij (GSG) und Hans Kozlowski (Stadt Oldenburg). Foto: Stadt Oldenburg.