Oldenburg. Am 13. November wird die 1000ste Folge des „Tatort“ ausgestrahlt. Aus diesem Anlass bietet das Literaturbüro Oldenburg am Dienstag, 8. November, einen „Tatort“-Abend der besonderen Art: Die Literaturwissenschaftlerin, Kritikerin und Journalistin Katrin Hillgruber, die den „Tatort“ und seine Historie zu ihrer Obsession erklärt hat, präsentiert um 19.30 Uhr im Musik- und Literaturhaus Wilhelm13 in Filmausschnitten, klugen Analysen und gewagten Vermutungen einen Querschnitt durch 1000 Folgen „Tatort“. Ihr Gesprächspartner ist der Dramaturg, Redakteur, Filmproduzent und Drehbuchautor Gunther Witte, der 1969 das Konzept für die ARD-Krimireihe „Tatort“ entwickelte. Als WDR-Redakteur arbeitete er mit Regisseuren wie Volker Schlöndorff und Rainer Werner Fassbinder zusammen. Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 7 Euro. Karten können online unter www.wilhelm13.de und telefonisch unter der Nummer 0441 235-3014 beim Literaturbüro vorbestellt werden. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.literaturbuero-oldenburg.de.
Der „Tatort“ ist seit Jahrzehnten das Sonntagabend-Alibi einer ganzen Nation. Er gehört zu den zuschauerstärksten Fernsehserien in Deutschland. Warum aber verfolgen wir Woche für Woche wie Batic und Leitmayr, Ballauf und Schenk, Lürsen und Stedefreund, Thiel und Boerne oder in Niedersachsen Charlotte Lindholm solo Fälle für uns lösen? Weil wir mit jedem „Tatort“ viel mehr sehen, als eine Deutschlandermittlung zwischen Bodensee und Kiel: Zeitgenössische Milieustudien nämlich aus den Regionen der Republik. Die Aufarbeitung gesellschaftlich brisanter Themen in mehr oder weniger populärer Form. Seine gesellschaftspolitischen Aspekte haben den „Tatort“ jedenfalls längst zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen gemacht. Begonnen hat alles am 29. November 1970 mit der legendären ersten Folge „Taxi nach Leipzig“ mit Walter Richter als Kriminalhauptkommissar Paul Trimmel. Am 13. November 2016 kehrt der „Tatort“ mit der 1000sten Folge zu seinen Ursprüngen zurück. Die Ermittler im neuen Fall „Taxi nach Leipzig“ sind die Hannoveraner Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und der Kieler Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg). Sie werden mit einem ehemaligen Elite-Soldaten konfrontiert, der sich nach seinem Einsatz in Afghanistan an seiner Ex-Freundin rächen will, bevor ihre Hochzeit mit einem Kameraden stattfindet.