Oldenburg. Am Dienstag, 8. Juli, ist Flaggentag in allen Städten, die dem internationalen Bündnis der „Mayors for Peace“ angehören. Vor 80 Jahren mussten die Menschen in den Städten Hiroshima und Nagasaki das unbeschreibliche Grauen eines Atombombenabwurfes erleben. Die Überlebenden dieser Katastrophe warnen seither eindringlich vor den Folgen des Einsatzes von Nuklearwaffen. Deutschlandweit hissen am 8. Juli wieder mehr als 600 Städte die „Mayors for Peace“-Flagge an ihren Rathäusern und bekennen sich damit eindeutig zu nuklearer Abrüstung, gegen Kriege und für ein friedliches Zusammenleben der Menschen weltweit. Auch die Stadt Oldenburg beteiligt sich daran.
Expertinnen und Experten des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI gehen derzeit davon aus, dass derzeit rund 12.241 Atomsprengköpfe existieren und fast alle neun Atommächte modernisieren ihre Arsenale. Außerdem läuft der im Jahr 2021 für fünf Jahre verlängerte New START-Vertrag Anfang des kommenden Jahres aus, der die Begrenzung strategischer Kernwaffen zwischen den USA und Russland regelt. Bemühungen, diesen zu verlängern oder zu ersetzen, sind derzeit nicht in Sicht. „Als Mayors for Peace setzen wir uns dafür ein, dass internationale Streitigkeiten durch diplomatische Bemühungen im Wege des Dialogs gelöst werden, damit in unserem täglichen Leben Frieden herrschen kann. Wir müssen mehr für die Völkerverständigung tun. Vertrauen zu schaffen, ist eine wichtige Aufgabe – auch für die Kommunen, etwa durch internationale Partnerschaften“, sagt Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.
Was ist der Flaggentag?
Am Flaggentag erinnern die „Mayors for Peace“ an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Es bestehe daher eine völkerrechtliche Verpflichtung, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“
Wer sind die „Mayors for Peace“?
Die Organisation „Mayors for Peace“ wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Aus der grundsätzlichen Überlegung heraus, dass Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für die Sicherheit und das Leben ihrer Bürgerinnen und Bürger verantwortlich sind, versucht die Organisation „Mayors for Peace“ durch Aktionen und Kampagnen die weltweite Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern und möglichst deren Abschaffung zu erreichen. Darüber hinaus werden auch aktuelle Themen aufgegriffen, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. 1991 wurden die „Mayors for Peace“ vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen als Nichtregierungsorganisation registriert. Mittlerweile gehören 8.487 Städte in 166 Ländern dem Netzwerk an, darunter 916 Städte in Deutschland. Oldenburg gehört seit 1987 dazu.
Wo kann ich mehr erfahren?
Weitere Informationen zu den „Mayors for Peace“ gibt es online unter www.oldenburg.de/mayorsforpeace ».