Oldenburg. Die neuen Editionen der Griffelkunst-Vereinigung werden vom 28. Oktober bis 3. November 2019 in der Artothek Oldenburg präsentiert. „In der Herbstausstellung spielt nicht nur das Bauhaus-Jubiläum in den Druckgrafiken und Fotografien eine tragende Rolle, sondern auch die international gefeierte venezianische Künstlerin Monica Bonvicini, die mit fünf Digitaldrucken vertreten ist“, sagt Artotheksleiterin Dr. Sabine Isensee. Die Bandbreite der neuen Editionen der zehn Künstlerinnen und Künstler reicht von Lithografien, Siebdrucken, Inkjet-Prints und Fotografien bis hin zu Unikat-Hochdrucken und einer von Hand bemalten Vase aus Porzellan.
Zu den Arbeiten
Von dem am Bauhaus ausgebildeten Maler und Fotografen Paul Citroen (1896-1983) sind sechs schwarzweiß-Fotografien aus dem Nachlass mit historischen Porträts aus den Jahren 1924 bis 1941 zu sehen. Der britische Konzeptkünstler Jonathan Monk hat die berühmte Tischleuchte von Wilhelm Wagenfeld mit sechs andersfarbigen Glühbirnen fotografiert, die er ironisch als „Wagenfeld Sunset“ betitelt. Der Berliner Zeichner Stefan Marx hingegen hat die Bauhaus-Vase „Halle I“ von Marguerite Friedlaender zu einem eigenen Kunstobjekt mit Schrift veredelt. Die Edition mit fünf Digitaldrucken der italienischen Künstlerin Monica Bonvicini zeigt einige ihrer bekannten Ketteninstallationen, die durch bildliche Durchblicke zu mehrdeutigen Wortspielen werden.
Die Lithografie ist die unmittelbarste künstlerische Übersetzung von Malerei in Druckgrafik. Diese Technik nutzt die Hamburger Malerin Miwa Ogasawara, um ihre poetischen Tuschezeichnungen auf den Lithostein zu übertragen. Auch der Berliner Künstler Daniel M. Thurau hat sechs Lithografien gestaltet, in denen er menschliche Wendepunkte des Lebens thematisiert, während Sven Drühl in seinen beiden Steindrucken landschaftliche Motive als Naturgewalt aufzeigt. Der Berliner Künstler Sven Johne greift in seinen Siebdrucken zentrale Ängste unserer Zeit auf, die ein kurioses Mosaik unserer Gesellschaft abbilden. Die in den USA lebende Künstlerin Nora Schulz hat Raufasertapeten mit Kartoffelscheiben, Münzen und Isomatte in einem performativen Akt bedruckt und der portugiesische Künstler Fernando de Brito schließlich hat zwei Hochdrucke geschaffen, die reizvolle Gewebestrukturen in einer Fülle von Farbklängen zeigen.
Öffnungszeiten und Ausgabe der Grafiken
Die Ausstellung kann am Montag, 28. Oktober, von 15 bis 19 Uhr in der Artothek, Peterstraße 1, besucht werden. Der Eintritt ist frei. Die Wahl und Ausgabe der Grafiken erfolgt am Sonntag, 3. November, von 11 bis 15 Uhr und wird von Daphne Andersch betreut.
Der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V., die 1925 gegründet wurde, gehören heute mehr als 4.500 Mitglieder in ganz Deutschland an. Die Artothek Oldenburg ist seit 1992 Mitglied der Vereinigung und besitzt zahlreiche Griffelkunstblätter in ihrem Sammlungsbestand.
Bildnachweise:
Jonathan Monk,Wagenfeld Sunset V, Inkjet-Print, 2019 © Griffelkunst
Paul Citroen, Modell, sw-Fotografie, 1929 © Griffelkunst