Artothek Oldenburg präsentiert neue Editionen der Griffelkunst

09.05.2019

Artothek Oldenburg präsentiert neue Editionen der Griffelkunst

Oldenburg. Die neuen Editionen der Griffelkunst-Vereinigung werden vom 13. bis 19. Mai in der Artothek Oldenburg präsentiert. „Die Ausstellung gibt vielfältige Einblicke in aktuelle druckgrafische und fotografische Positionen von zehn Künstlerinnen und Künstlern, zu der alle Grafikinteressierten herzlich eingeladen sind“, sagt Artotheksleiterin Dr. Sabine Isensee. Die Ausstellung ist am Montag, 13. Mai, und Donnerstag, 16. Mai, von 15 bis 19 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Die Ausgabe der Grafiken erfolgt am Sonntag, 19. Mai, von 11 bis 15 Uhr. Die Bandbreite der neuen Editionen reicht von Lithografien, Siebdrucken, Inkjet-Prints und Fotografien bis hin zu ungewöhnlichen Techniken wie bedruckten T-Shirts.

Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler:
Gleich drei Künstlerinnen und Künstler haben den Digitaldruck als Medium gewählt, der die Vorzüge eines brillanten Farbspektrums bietet. So zeigt die Hamburger Künstlerin Almut Hilf Inkjet-Prints mit architektonischen Bezügen, die provokant mit der Wahrnehmung des Betrachters spielen. Barbara Probst inszeniert in ihren Inkjet-Prints Models, die Bekleidung mit Tierprints tragen und in Kontrast zur New Yorker Großstadtkulisse treten. Der Schweizer Künstler Beat Zoderer hingegen hat sechs Inkjet-Prints mit dem Titel „Polygone“ geschaffen, die durch die Überlagerung der geometrischen Formen erstaunliche Räume und Farben entfalten.

Durch die Kombination von Inkjet-Prints und Lithografien gelingt dem Hamburger Künstler Dirk Stewen in seiner Serie ein widersprüchliches Spiel aus poetischen Verweisen und Irreführungen. Mit englischem Schwarzen Tee färbt der belgische Künstler Franz Burkhardt das Büttenpapier für seine Lithografien ein, wodurch seine Arbeiten mit alltäglichen Motiven und lakonischen Sprüchen Retro-Charme gewinnen. Während der Berliner Künstler Thomas Huber zwei Farblithografien mit erotischen Spiegelmotiven vorlegt, hat die Ukrainerin Lada Nakonechna in ihren beiden Steindrucken kriegszerstörte Gebäude ihrer Heimat künstlerisch verarbeitet.

Historisches und aktuelles Bildmaterial aus Modefotografien hat der Berliner Künstler Daniel Richter in seinen beiden Siebdrucken vielschichtig zu Montagen verarbeitet. Der berühmte Berliner Fotograf Friedrich Seidenstücker (1882-1966) war ein bekennender Tierliebhaber. Aus seinem Nachlass wurden sechs schwarz-weiß-Fotografien editiert, die um 1930 im Berliner Zoo entstanden sind und mit viel Charme den damaligen Zeitgeist widerspiegeln. Und von dem Künstler Endre Tót, der in den 1970er Jahren zu den Hauptvertretern der ungarischen Neo-Avantgarde zählte, liegt ein Siebdruck auf T-Shirt vor, das er mit seinem künstlerischen Statement bedruckt hat.

Der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V., die 1925 gegründet wurde, gehören heute mehr als 4400 Mitglieder in ganz Deutschland an. Die Artothek Oldenburg ist seit 1992 Mitglied der Vereinigung und besitzt zahlreiche Griffelkunstblätter in ihrem Sammlungsbestand.

Daniel Richter, o. T., Farbsiebdruck, 2019 © Griffelkunst
Daniel Richter, o. T., Farbsiebdruck, 2019 © Griffelkunst