Oldenburg. Die neuen Editionen der Griffelkunst-Vereinigung werden vom 2. bis 8. November in der Artothek Oldenburg präsentiert. Der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V. gehören mehr als 4.400 Mitglieder in ganz Deutschland an, darunter finden sich auch zahlreiche Grafikbegeisterte in der Stadt Oldenburg. Sie fördert das breite Interesse an der Bildenden Kunst und regt zugleich Künstlerinnen und Künstler zu druckgrafischen Arbeiten an. Dazu ediert die Griffelkunst-Vereinigung regelmäßig originalgrafische Blätter, die halbjährlich erscheinen und an Ausstellungsorten wie der Artothek Oldenburg gezeigt werden.
„In der aktuellen Herbstausstellung stehen experimentelle Grafiken zwischen Abstraktion, Magie und Technik im Vordergrund, unter anderem sind Inkjet-Prints der international bekannten Künstlerin Katharina Sieverding zu erleben, die faszinierende Imaginationen von der Sonne sichtbar macht“, sagt Artotheksleiterin Dr. Sabine Isensee.
Die Bandbreite der neuen Editionen der zehn Künstlerinnen und Künstler reicht von Lithografien, Siebdrucken, Inkjet-Prints und Holzdrucken bis hin zu keramischen Multiples. Vom schwedischen Künstler Mårten Lange sind fünf Schwarz-Weiß-Fotografien im Inkjet-Print mit Motiven der japanischen Yoyogi Krähe zu sehen, deren schwarzes Gefieder sich vor dem lichten Grau der Blätter poetisch abhebt. Der Hamburger Künstler Henrik Eiben hat farbige Holzdrucke geschaffen, auf denen sich spielerisch geometrische Formen zusammenfinden, während die Lithografien des Berliner Künstlers Yann-Vari Schubert experimentelle, zufällige Formen aufgreifen, die an Petrischalen mit Zellformationen erinnern.
Der Hamburger Künstler Thomas Baldischwyler hat neun quadratische Farbradierungen zu einem Legespiel komponiert, das in einer vom Künstler gestalteten Schachtel mit Leporello präsentiert wird. „Die Sonne um Mitternacht schauen“ lautet der Titel der Inkjet-Print-Serie von Katharina Sieverding, die für ihre politische Konzeptkunst bekannt ist und Fragen nach alternativen Lebensräumen aufwirft. Die Berliner Künstlerin Brigitte Waldach hingegen widmet sich in ihrer Siebdruckserie dem Komponisten und Künstler John Cage, der als Begründer der Neuen Musik gilt. Die Hamburger Künstlerin Suse Bauer hat fünf Multiples aus Keramik geschaffen, die Gurken in ungewöhnlichen Bewegungsformen zeigen. Die Berliner Künstlerin Monika Michalko hat sich auf ihren Reisen von farbenprächtigen Bildwelten für ihre beiden Holzdrucke inspirieren lassen, während Cyrill Lachauer in seinen beiden Siebdrucken autobiografischen Traumbildern nachspürt. Tobias Zielony schließlich zeigt in seinen fotografischen Stadtszenen feinfühlig die Ambivalenz von Ästhetik und Fremdheit auf.
Ausstellung und Ausgabe der Grafiken
Die Ausstellung kann am Montag, 2. November, und Donnerstag, 5. November, von 15 bis 19 Uhr in der Artothek, Peterstraße 1, besucht werden. Der Eintritt ist frei. Die Wahl und Ausgabe der Grafiken wird von Daphne Andersch betreut und erfolgt am Sonntag, 8. November, von 11 bis 16 Uhr.