Oldenburg. Um seine Schützlinge zu fordern, taucht Thomas Vossenberg, der Theaterpädagoge der Freizeitstätte Bürgerfelde, sogar in die griechische Antike ein. Der Komödiendichter Aristophanes, der in seinen Stücken Plädoyers gegen den Krieg gehalten hat, steht Pate für das nächste Jugendtheaterprojekt unter Vossenbergs Regie. Es geht dabei um das Thema Frieden. Zusammen mit der Theaterpädagogin Lore Schilberg und den Jugendlichen der Jugendtheatergruppe „DienstagsDrama“ der Freizeitstätte Bürgerfelde geht Vossenberg Fragen nach wie: „Was ist Frieden? Was macht Frieden? Welchen Frieden wollen wir erreichen?“ Das Ensemble lernt dabei, Anleihen bei Aristophanes zu nehmen und die lyrische Sprache mit eigenen Worten in Einklang zu bringen.
Am Dienstag, 13. August, starten in der Freizeitstätte die Proben für einen ersten Stück-Entwurf. Dieser erste Projektschritt findet in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Oldenburg statt. Das Ergebnis wird innerhalb der Veranstaltungswoche „Mayors for Peace“ zum diesjährigen Tag des Friedens am 21. September präsentiert.
Arbeiten an dem Stück werden Thomas Vossenberg und Lore Schilberg mit insgesamt 15 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 13 bis 27 Jahren. Bei der Aufführung in der Freizeitstätte Bürgerfelde werden indes nur sechs Akteurinnen und Akteure Platz auf der Bühne finden können. Das restliche Ensemble wird daher an die Aufgaben der „Co-Regie“ herangeführt. Alle Mitwirkenden helfen bei der Gestaltung der Szenen und der Texte mit. „Die Bühne ist dann das Sprachrohr, um die Gedanken und Ideen der Jugendtheatergruppe ,DienstagsDrama‘ zu gesellschaftlichen Fragestellungen aufzuzeigen und Denkanstöße zu geben“, erläutert Vossenberg.
Probentermine sind ab Dienstag, 13. August, jeweils von 17 bis 19 Uhr, plus Wochenend- und Intensivproben. Im Rahmen der Veranstaltungswoche „Mayors for Peace“ zeigt „DienstagsDrama“ die ersten Ergebnisse des Projekts am Samstag, 21. September, um 19 Uhr in der Freizeitstätte Bürgerfelde. Eine weitere Aufführung folgt dort am Sonntag, 22. September, ebenfalls um 19 Uhr. Der Eintritt beträgt 5 Euro. Im Februar nächsten Jahres will Thomas Vossenberg das Stück dann in der größeren Besetzung auf die Bühne eines Oldenburger Theaters bringen.
Besonders freut sich Vossenberg darüber, dass das Theaterprojekt in das Programm „Werkstatt Vielfalt“ der Robert Bosch Stiftung aufgenommen wurde und mit 6.000 Euro gefördert wird. „Diese Förderung ist für uns eine besondere Wertschätzung unserer bisherigen Arbeit“, sieht sich der Theaterpädagoge bestätigt.
Mit der „Werkstatt Vielfalt“ unterstützt die Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit der „Stiftung Mitarbeit“ Projekte, die auf lokaler Ebene dazu beitragen, Menschen aus unterschiedlichen sozialen, kulturellen oder religiösen Milieus miteinander in Kontakt zu bringen. „Vielfalt bietet unserer Gesellschaft große Chancen“, sagt Sandra Breka, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung. Die Projekte in der „Werkstatt Vielfalt“ tragen dazu bei, die unmittelbare Nachbarschaft, die Gemeinde oder das Viertel zu beleben. Sie sorgen dafür, dass Menschen die zunehmende Vielfalt in ihrer Umgebung als Normalität empfinden und richten sich insbesondere an junge Menschen.
Weitere Informationen unter www.bosch-stiftung.de/vielfalt und www.mitarbeit.de/werkstatt_vielfalt.html