Oldenburg. Der 23. CSD steht unter dem Motto „Was wollt ihr noch? Akzeptanz!“. Die Veranstalter erwarten zu ihrer Demonstration am Samstag, 16. Juni, erneut mehr als 10.000 Teilnehmende und fürchten keineswegs die Konkurrenz durch die gleichzeitig beginnende Fußball-WM. Für Oberbürgermeister Jürgen Krogmann ist der CSD ein wichtiger Beitrag zum toleranten Leben in Oldenburg: „Der Christopher Street Day ist sicher ein Tag, um kreativ und bunt politische und gesellschaftliche Forderungen zu formulieren. Er ist auch ein Tag der Begegnung. Nur so können Ängste und Vorbehalte abgebaut und letztlich Akzeptanz und Toleranz erreicht werden.“
Auch in diesem Jahr sind bereits 24 Gruppen und Organisationen diesem Aufruf gefolgt und werden für eine der größten Demonstrationen in der Geschichte des CSD Nordwest sorgen. Dabei werden 14 LKW, diverse PKW, Räder und viele Fußgruppen dabei sein. Vom Stadtschülerrat über die Kirche, Fanverbände, Unternehmen, bis hin zu Szenevereinen reicht dabei die Bandbreite. Diese Größe fordert ihren Tribut: die Veranstalter verlassen erstmals das Bahnhofsviertel und werden die Demonstration rund um das Schloss aufstellen und starten. Die LKW sammeln sich dabei auf dem Parkplatz Prinzenpalais, während sich die kleineren Fahrzeuge und Fußgruppen in der Straße Schlossplatz einfinden. Der Start der Demonstration wird auf 13 Uhr leicht nach hinten verlegt.
Dadurch kann in diesem Jahr bereits vor der Demo eine Auftaktkundgebung stattfinden. Ab 11 Uhr startet das Bühnenprogramm. Gegen 13 Uhr gibt es von der Bühne aus dann den Startschuss und die Teilnehmenden setzen sich bunt, fröhlich, ernst und lautstark von der Straße Schlossplatz aus in Bewegung. In einer weiten Kurve bewegt sich der Zug über die Huntestraße, den Stautorkreisel und am Stadtmuseum vorbei bis zum Pferdemarkt. Dort begegnen sich Anfang und Ende des Demozuges, um dann durch die Innenstadt zum Theaterwall zu ziehen und wieder am Schlossplatz zu enden.
Auch auf dem Schlossplatz wird es zu weiteren Neuerungen kommen. Die Bühne zieht auf den Platz zwischen Schloss und Schlosshöfen um. Ab 15 Uhr beginnt dort die Abschlusskundgebung, die fließend in das Kulturfest übergeht. Gleich zwei Lokalmatadorinnen wurden dafür gewonnen: Annie Heger, die durch das Programm führt, und Esther Filly als Sängerin. Außerdem kommt Musik von Hanne Kahs. Sie setzt einen Kontrapunkt in der Musikwelt, kraftvoll und sympathisch. Daniel Schuhmacher muss man kaum noch jemandem vorstellen. Der DSDS-Gewinner von 2009 begeistert seitdem bundesweit sein Publikum. Mit „Tante Tilly und die HB Männchen“ sind auch Schlager der 60er und 70er Jahre zu hören, DJ Olaf rundet das Programm ab. Ebenfalls wieder mit dabei sein wird die Aidshilfe Oldenburg mit der legendären Krachminute. Dieses Oldenburger Pendant zur Gedenkminute soll auf die immer noch aktuellen Gefahren von AIDS aufmerksam machen.
Auch abseits der Bühne gibt es auf dem Schlossplatz viel zu sehen und vor allem zu erleben und zu erfahren. Die immer zahlreicheren Infoangebote wurden erstmals in einer Pride-Plaza zusammengefasst. Dieses Dorf aus Infoständen wird gegenüber der Bühne aufgebaut. Hier können sich alle Interessierten zu den unterschiedlichsten Themen Ansprechpartner suchen. Sei es Karrierenetzwerke, Freizeitangebote oder Selbsthilfegruppen. Selbstverständlich sind auch die meisten Parteien vertreten, um für Fragen oder Diskussionen zur Verfügung zu stehen.
Der Ablauf in Kürze:
11 bis 13 Uhr: Auftakt auf dem Schlossplatz
13 bis 15 Uhr: Demonstration
15 bis 20 Uhr: Abschlusskundgebung und Kulturfest