Oldenburg. Schriftsteller Jonas Lüscher, der 2017 mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde, beendet am Sonntag, 28. Januar, die aktuelle LiteraTour Nord. Er liest ab 11 Uhr im Musik- und Literaturhaus Wilhelm13 aus seinem Roman „Kraft“, der den Neoliberalismus auf den Prüfstand stellt. Die Literaturwissenschaftlerin und Kritikerin Sabine Doering moderiert die Lesung und spricht mit dem Autor über den Stellenwert von Philosophie in Zeiten der Gewinnmaximierung. Die LiteraTour Nord wird in Kooperation vom Literaturbüro Oldenburg, der Carl von Ossietzky-Universität und der Buchhandlung CvO-Unibuch veranstaltet. Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 7 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf über die Buchhandlung CvO-Unibuch, Uhlhornsweg 99, und unter Telefon 0441 71677.
Komisch, furios und böse erzählt Jonas Lüscher von einem Mann, der vor den Trümmern seines Lebens steht, und einer zu jedem Tabubruch bereiten Machtelite, die scheinbar nichts und niemand aufhalten kann: Richard Kraft, Rhetorikprofessor in Tübingen, unglücklich verheiratet und finanziell gebeutelt, hat womöglich einen Ausweg aus seiner Misere gefunden – ein wissenschaftlicher Wettbewerb im Silicon Valley verheißt ein Preisgeld von einer Million Dollar. Kraft soll in einem 18-minütigen Vortrag begründen, weshalb alles, was ist, gut ist und wir es dennoch verbessern können.
Jonas Lüscher, 1976 in Zürich geboren, lebt in München. Er studierte Philosophie und arbeitete an der LMU München sowie als Visiting Researcher an der Stanford University. Seine Novelle „Frühling der Barbaren“ wurde 2013 für den Deutschen Buchpreis und für den Schweizer Buchpreis nominiert. Lüscher erhielt unter anderem den Franz-Hessel-Preis, den Berner Literaturpreis und den Hans-Fallada-Preis.