Fokus Oldenburg: Die Bildjournalisten Günter Nordhausen und Peter Kreier

26.10.2017

Fokus Oldenburg: Die Bildjournalisten Günter Nordhausen und Peter Kreier

Oldenburg. Sie kamen nicht aus Oldenburg und prägten doch das Bild des Zeitgeschehens und Alltags in der Stadt zwischen 1945 und 2000: die Bildjournalisten Günter Nordhausen und Peter Kreier. Das Stadtmuseum Oldenburg widmet ihnen nun vom 29. Oktober bis zum 14. Januar eine Werkschau mit beispielhaften Motiven ihrer Tätigkeit. Der Facettenreichtum der gezeigten Bilder bietet gleichzeitig einen tiefen Einblick in gut fünf Jahrzehnte Nachkriegsgeschichte der Stadt Oldenburg. Die Ausstellung „Fokus Oldenburg: Die Bildjournalisten Günter Nordhausen und Peter Kreier“ wird am Freitag, 27. Oktober, um 19 Uhr eröffnet.

Günter Nordhausen (1912-1983), absolvierte eine klassische Laufbahn zum Fotografen, die ihn bereits in seiner Heimatstadt Berlin u.a. zur renommierten Zeitung „Berliner Illustrierte“ führte. Bei Kriegsende zunächst von den britischen Militärbehörden als Fotograf im Raum Oldenburg zwangsverpflichtet, arbeitete er anschließend zunächst als freier Mitarbeiter, seit 1965 als festangestellter Bildberichterstatter für die Oldenburger Nordwest-Zeitung. Dabei entstanden zum Teil Bilder, die sich im kollektiven Gedächtnis der Oldenburger Nachkriegsgeschichte fest verankert haben. Sein Schaffen ist in unzähligen Negativen und Abzügen sowohl in der fotografischen Sammlung des Stadtmuseums als auch im Archiv der NWZ dokumentiert und wird im Rahmen der Ausstellung erstmals umfassend gewürdigt.

Der aus Pommern stammende Peter Kreier (geb. 1940) war ebenfalls für die große Lokalzeitung, aber auch als freier Fotograf tätig. Sein fotografisches Werk konnte 2015 vom Stadtmuseum erworben werden. Kreiers Leidenschaft gilt neben der Dokumentation städtebaulicher Veränderungen in Oldenburg insbesondere dem kulturellen und gesellschaftlichen Leben in der Stadt, deren Protagonisten er immer wieder sensibel mit der Kamera einfängt. Darüber hinaus war er insbesondere in den ersten beiden Jahrzehnten häufig als Fotograf in der „Hölle des Nordens“, dem VfB-Stadion in Donnerschwee, präsent. Seine Bilder haben den Mythos des weit über die Grenzen der Stadt berüchtigten, einzigartigen Stadions maßgeblich geprägt.

In sechs thematischen Ausstellungsbereichen präsentiert die Ausstellung gut 130 ausgewählte Fotografien, die ebenso die dokumentarische wie auch ästhetische Qualität der Arbeiten Nordhausens und Kreiers zeigen. Dabei wird – bei allen Unterschieden – eines deutlich, wie der Leiter des Stadtmuseums, Dr. Andreas von Seggern, betont: „Günter Nordhausen und Peter Kreier sind zentrale Bildchronisten der Stadt Oldenburg in der Nachkriegszeit. Jeder in seiner Zeit mit unterschiedlichen technischen Möglichkeiten und Themen“, so von Seggern weiter, „aber beide in bemerkenswerter handwerklicher Qualität und mit einem leidenschaftlichen Auge für den Alltag einer Stadt und ihrer Sehens- und Merkwürdigkeiten.“

Zur Ausstellung erscheint ein reichhaltig illustrierter Katalog zum Preis von 16,90 Euro.

Kurator:  Dr. Andreas von Seggern