Gemeinsam 150 neue Ausbildungsplätze schaffen

13.08.2019

Gemeinsam 150 neue Ausbildungsplätze schaffen

Oldenburg. Am 1. August hat das neue Ausbildungsjahr begonnen – allerdings bilden kleinere Betriebe immer seltener aus. Das will die Initiative #MeinAzubiOldenburg (MAzO) künftig ändern: Das von der Stadt Oldenburg getragene Projekt rückt Klein- und Kleinstbetriebe mit unter 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Fokus. Die Unternehmen sollen motiviert werden, nach längerer Pause wieder auszubilden oder erstmals Ausbildungsplätze zu schaffen. Somit soll die Zahl unversorgter Bewerberinnen und Bewerber reduziert werden.

MAzO wird als JOBSTARTER plus-Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds mit einer Summe von 573.119 Euro gefördert. Das Projekt läuft bis zum 31. Dezember 2021. „Wir freuen uns, dass wir den Zuschlag erhalten haben“, sagt Dagmar Sachse, Sozialdezernentin der Stadt Oldenburg. Sie zeigt sich insbesondere davon begeistert, dass die bisherige gute Zusammenarbeit mit den beiden großen Oldenburgischen Kammern weiter intensiviert werden kann: „Es wurde eine konkrete projektbezogene Kooperationsvereinbarung mit der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer Oldenburg und der Jugend-Berufshilfe der Stadt Oldenburg geschlossen. So können die wichtigen Ziele des Projekts noch effektiver erreicht werden.“

Teilnehmende Betriebe werden von den Mitarbeiterinnen über alle Fragen rund um das Thema duale Berufsausbildung informiert. Gezieltes Ausbildungsplatzmarketing unterstützt die kleinen Betriebe darin, sich besser im Wettbewerb um Auszubildende zu behaupten. Es werden Informations- und Fortbildungsformate (unter anderem Workshops) zu Themen entstehen, die die Ausbildungsqualität, aber auch das Marketing betreffen. Dazu gehört auch die Unterstützung bei einer passgenauen Besetzung der freien Ausbildungsplätze.

„Im Handwerk liegt die durchschnittliche Betriebsgröße bei sieben Mitarbeitern. Die Aufgabe, Auszubildende zu finden, ist groß. Deshalb unterstützen wir sehr gerne diese Initiative“, betont Heiko Henke. Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer ergänzt: „Die Betriebe möchten die Fachkraft von morgen finden. Zurzeit lernen 955 Auszubildende im Stadtgebiet ihr Handwerk. Ich würde mich freuen, wenn wir die 1000er Marke knacken.“

Besonderer Wert wird auf die individuelle und passgenaue Beratung der Betriebe gelegt. Die stärkere Ausbildungsfähigkeit einzelner Betriebe, die mit MAzO erreicht werden soll, bewirkt eine Reduzierung von Ausbildungsabbrüchen. Langfristig werden diese Faktoren zur Fachkräftesicherung beitragen. Somit lohnt es sich für die Betriebe doppelt, an dem Projekt teilzunehmen und auszubilden.

„Das Projekt MAzO ist eine wichtige Ergänzung unserer Beratungsangebote“, so Dr. Thomas Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer der IHK. „Ein Ziel des Projekts ist es, die Firmen nicht nur zur Ausbildung zu ermuntern. Sie sollen im gesamten Ausbildungsprozess unterstützt werden. So etablieren wir Ausbildung in den kleinen Betrieben langfristig!“

Angesiedelt ist MAzO im Team Wendehafen des Amtes für Jugend und Familie, wo es eine wertvolle Ergänzung der täglichen Arbeit in der Jugend-Berufshilfe darstellt. Das Team Wendehafen unterstützt Jugendliche und junge Erwachsene durch individuelle Beratung und Begleitung sowie durch passgenaue Förderangebote, damit der Übergang von der Schule in den Beruf und ein erfolgreicher Einstieg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gelingen. „Das Projekt MAzO ermöglicht es uns, den Jugendlichen weitere Perspektiven aufzuzeigen“, erläutert Amtsleiter Dr. Frank Lammerding.

Die Leiterin des Teams Wendehafen, Clarissa Dennerlein, übernimmt auch die Rolle der Projektleitung für MAzO. Das Projektteam setzt sich ferner aus Silke Timmermann (Projektkoordination), Claudia Peters (Marketing), Ute Paterok (Beratung IHK-Betriebe) und Johanna Tammen (Beratung HWK-Betriebe) zusammen. Das Team hat sich ehrgeizige Ziele gesteckt: Es sollen insgesamt 300 Klein- und Kleinstbetriebe unterstützt werden, 120 hiervon sollen erstmalig ausbildende Firmen sein. Es wird angestrebt, 150 Ausbildungsplätze – 60 neue sowie 90 längere Zeit nicht besetzte Stellen –  zur Verfügung zu stellen und mit Auszubildenden zu belegen.

Durch eine Befragung über die Kammern konnten die ersten teilnehmenden Betriebe für das Projekt gewonnen werden. Klein- und Kleinstunternehmen aus dem Handwerk und aus der IT-Branche können sich unverbindlich auf der Webseite www.oldenburg.de/mazo informieren oder sich per E-Mail an mazo@stadt-oldenburg.de wenden. Das Projektteam ist telefonisch unter 0441 235-4131 oder 0441 235-2974 zu erreichen.

Bei der Verbreitung von Informationen für Betriebe nutzt MAzO auch Social Media-Kanäle. Unter twitter.com/MeinAzubiOL werden künftig Beiträge – der erste am 13. August 2019 – veröffentlicht.

Gaben den Startschuss für #MeinAzubiOldenburg: (von links) Clarissa Dennerlein, Dr. Thomas Hildebrandt, Heiko Henke, Dagmar Sachse und Dr. Frank Lammerding. Foto: Stadt Oldenburg.
Gaben den Startschuss für #MeinAzubiOldenburg: (von links) Clarissa Dennerlein, Dr. Thomas Hildebrandt, Heiko Henke, Dagmar Sachse und Dr. Frank Lammerding. Foto: Stadt Oldenburg.