Griffelkunst Frühjahrswahl

21.04.2016

Griffelkunst Frühjahrswahl

Die neuen Editionen der Griffelkunst-Vereinigung werden vom 25. April bis 1. Mai in der Artothek Oldenburg präsentiert. Die Ausstellung gibt spannende Einblicke in aktuelle druckgrafische und fotografische Positionen von elf Künstlerinnen und Künstlern, aus denen die Mitglieder ihre Blätter auswählen können. In der Frühjahrswahl haben sich viele Künstler mit dem Steindruck (Lithografie) beschäftigt und es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich die einzelnen Exponate ausfallen.

Das Berliner Künstlerpaar Thomas und Renée Rapedius hat sechs Lithografien und ein Objekt aus gefaltetem Silberpapier entwickelt, in denen Naturformen spielerisch zu ästhetischen Mustern und Figuren erwachsen, wobei die Reduzierung auf Schwarz und Weiß im Vordergrund steht. In den Farblithografien des Künstlers Mathias Wild hingegen dominiert die freie Malerei mit amorphen und organischen Formen, während der Londoner Künstler Markus Vater in seinen Steindrucken mit textlichen Notizen die Absurditäten des Alltags reflektiert. Von der polnischen Fotografin Agata Madejska ist die monochrome Serie „Elemente“ zu sehen, in der sie bekannten Bauwerken ihre konkrete Bedeutung entzieht und auf einen skulpturalen Charakter reduziert. Der Berliner Künstler Cyrill Lachauer hat farbige Heliogravüren von deutschen Orten gefertigt, die durch künstliche Rauchwolken einen mystischen Charakter gewinnen. Aus dem Nachlass der Avantgarde-Fotografin Germaine Krull (1897-1985) werden experimentelle schwarz-weiß-Abzüge zum Thema Tanz präsentiert. Mit schrägen Perspektiven und extremen Ausschnitten entwickelte sie eine ganz eigene Bildsprache, die die Geschichte der Fotografie maßgeblich prägte.

Einzelblätter und Objekte
Auch das Angebot der Einzelblätter ist vielfältig: Die Besucher können sich auf zwei Siebdrucke des bekannten New Yorker Künstlers Christopher Wool freuen, in denen sich einzelne Bildelemente zu rätselhaften Kompositionen überlagern. Daniel Wogenstein, der Meisterschüler von Professor Gustav Kluge an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe war, hat experimentelle Lithografien im Umdruckverfahren entwickelt, die charakteristische Strukturen seines Atelierbodens zeigen. Die Berliner Künstlerin Johanna Jaeger hat kaleidoskopische Polaroids geschaffen, in denen sie die „Blaue Stunde“ – den Übergang von Tag und Nacht sichtbar macht. Der Wiener Künstler Martin Walde hat ein raffiniertes Objekt aus schwarzem Kompositharz und Kohlepulver kreiert, das als „Schattenei“ in einer Holzbox liegt. Und der Berliner Künstler Martin Eder schließlich hat die magische Box „Das Farbensehen“ vorgelegt, die den Benutzer in die Welt der Selbsthypnose entführt.

Ausstellung und Ausgabe der Grafiken
Die Ausstellung kann am Montag, 25. April und Donnerstag, 28. April von 15 bis 19 Uhr in der Artothek, Peterstraße 1,  besucht werden. Der Eintritt ist frei. Die Wahl und Ausgabe der Grafiken erfolgt am Sonntag, 1. Mai von 11 bis 16 Uhr.

Über die Griffelkunst-Vereinigung
Der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V., die 1925 gegründet wurde, gehören heute mehr als 4400 Mitglieder in ganz Deutschland an. Die Artothek Oldenburg ist seit 1992 Mitglied der Vereinigung und besitzt zahlreiche Griffelkunstblätter in ihrem Sammlungsbestand.

Informationen zur Griffelkunst finden Interessierte auf unserer Internetseite: www.stadtmuseum-oldenburg.de/artothek/griffelkunst/