Oldenburg. Zum 40. Mal findet am Sonntag, 21. Mai, der Internationale Museumstag statt. Unzählige Museen Deutschlands laden bei freiem Eintritt in ihre Ausstellungen ein, so auch das Horst-Janssen-Museum, das Stadtmuseum Oldenburg und das Edith-Russ-Haus für Medienkunst. Die drei städtischen Häuser bieten an diesem Tag verschiedene kostenlose Führungen und Mitmach-Aktionen für Klein und Groß an.
Im Horst-Janssen-Museum ist am 21. Mai die erst kurz zuvor eröffnete große Ausstellung „Helene von Oldenburg: Janssen Revisited“ zu sehen, in der die Besucher Horst Janssen aus neuer und ungewohnter Perspektive erleben können. Das Museum hat dafür die Künstlerin Helene von Oldenburg engagiert und ihr völlig freie Hand gelassen. Und so nutzt sie Janssen als Material, um etwas Neues zu schaffen. Sie stapelt, übermalt und überklebt seine Bilder, erfindet eine Zeichenschrift inspiriert von Linien aus Janssen-Werken und schafft nicht-museale Kontexte. Das Stadtmuseum Oldenburg präsentiert am Museumstag die Sonderausstellung „Höchste Eisenbahn – 150 Jahre Zugverkehr in Oldenburg“. Mit beeindruckenden Bildern sowie kultur- und technikhistorischen Exponaten und Dokumenten, Filmen und Inszenierungen spannt die Ausstellung im Stadtmuseum einen Bogen von der Gründung der Großherzoglich Oldenburgischen Eisenbahn (G.O.E.) im Jahre 1867 bis hin zu aktuellen Entwicklungen. Fünf Stationen markieren diese Bahn- und Zeitreise. In den gründerzeitlichen Villen des Museums kann zudem die Dauerausstellung zum Großbürgerlichen Wohnen besucht werden. Im Edith-Russ-Haus für Medienkunst ist am Internationalen Museumstag die Ausstellung „Wild – Transgender and the Communities of Desire“ zu sehen: Sie versammelt aktuelle Kunstwerke, die sich mit Fragen und Herausforderungen des Lebens und der Communities von Transgendern beschäftigen, in Form von Videos, Installationen oder Fotografien. Die Ausstellung verweist zugleich auf das Potential anderer Formen von Gemeinschaft und Intimität – nicht nur für Menschen an den Rändern der Gesellschaft, sondern als Bereicherung aller.
Programm im Horst-Janssen-Museum und Stadtmuseum Oldenburg
10 bis 17 Uhr: „Das weiße Gold“ – Mitmach-Aktion für Kinder
Vor langer Zeit konnten nur die Chinesen das „weiße Gold“ herstellen. Aber was ist „weißes Gold“? In den Villen des Stadtmuseum findet man Vasen, Kacheln und Teller aus Porzellan und Keramik mit blauen Mustern. Im Garten können die Kinder dann ihre eigenen Teller bemalen. Die Kunstpädagoginnen Laura Keppel und Sandra Weise leiten die Mitmach-Aktion. Ort: Museumsgarten
10 bis 18 Uhr: „Geheime Nachricht“ – Mitmach-Aktion für Kinder
Die Kinder können geheime Nachrichten im Museum hinterlassen, z.B. welches Kunstwerk ihnen besonders gut gefallen hat oder welches gar nicht. Mit der neuen Zeichenschrift können sie geheime Nachrichten in der Werkstatt stempeln und in der Ausstellung anbringen. Ort: Ebene 1 des Horst-Janssen-Museums
10.30 bis 11.30 Uhr: „Zu Besuch bei Tedel“ – Führung für Kinder und Erwachsene
Zusammen mit der Museumspädagogin Dörte Mittwollen entdecken die kleinen und großen Teilnehmer das Zuhause des Museumsgründers Theodor (Tedel) Francksen. Tedel war ein großer Sammler. Bei der Führung kann man hinter verschlossene Türen schauen und den Geheimnissen der Francksen-Villa auf die Spur gehen.
11.30 bis 12.30 Uhr: Ausstellungsrundgang „Janssen revisited“
Gemeinsam mit der Kunstvermittlerin Melanie Robinet entdecken die Besucher die neue Sonderausstellung auf den drei Ebenen des Horst-Janssen-Museums.
13 bis 14 Uhr: Ausstellungsrundgang „Höchste Eisenbahn“
Die Museumspädagogin Dörte Mitwollen erläutert den Besuchern die Geschichte der Eisenbahn im Oldenburger Land. Unterstützt durch eine Vielzahl von historischen Exponaten und Fotografien wird die Geschichte der Eisenbahn lebendig.
14 bis 16 Uhr: „Von Kunst aus“ – Mit-Mach-Führung für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren
Auf dem interaktiven Rundgang durch die Ausstellung „Janssen Revisited“ mit der Kunstvermittlerin Melanie Robinet wird nicht nur über die Kunst gesprochen. Melanie Robinet hat auch eine Kunstkiste dabei, die viel Raum lässt, um selbst kreativ zu werden. Es kann gezeichnet, geschnitten und geklebt werden.
15 bis 16 Uhr: „Begreifen“ – Tastführung durch die Villen
Bei dieser Führung können Menschen mit und ohne Sehbeeinträchtigungen die Villa Francksen tastend erfahren. Die Museumspädagogin Dörte Mitwollen leitet die Teilnehmer durch die Räume. Was kann man über einen Raum und seine Gegenstände sagen, wenn man nicht oder nur eingeschränkt sehen kann? Darüber hinaus erzählt Dörte Mittwollen viel Wissenswertes über den Kunstmäzen und Begründer des Stadtmuseums Theodor Francksen.
15 Uhr: Eine Bahnfahrt quer durch die Literatur! Lesung mit Franziska Vondrlik
Die Eisenbahn ist mehr als ein Transportmittel, sie ist ein Ort mit-menschlicher Begegnungen: In ihr und durch sie werden Schicksale entschieden, sie wird gelobt und gehasst, sie ist Spiegel der Gesellschaft und des Lebens. Im Eisenbahn-Coupé ereignen sich Liebesgeschichten und Katastrophen, es wird auf engstem Raum viel geredet und gedacht, geweint und gelacht.
16 bis 17 Uhr: Ausstellungsrundgang „Janssen revisited“
Gemeinsam mit der Kunstvermittlerin Melanie Robinet entdecken die Besucher die neue Sonderausstellung auf den drei Ebenen des Horst-Janssen-Museums.
Der Museumstag im Edith-Russ-Haus für Medienkunst
Die internationale Gruppenausstellung „Wild – Transgender and the Communities of Desire“ fordert dazu auf, das komplexe soziale Geschlecht nicht als etwas Problematisches anzusehen, sondern als wildes Spektrum menschlicher Möglichkeiten. Im Rahmen der Führungen am Internationalen Museumstag erfahren die Besucherinnen und Besucher, wie die einzelnen Werke herkömmliche Gesellschaftsentwürfe hinterfragen und auf andere Lebensentwürfe aufmerksam machen. Die Ausstellung umfasst Werke von Pauline Boudry und Renate Lorenz, Zanele Muholi, Doireann O’Malley, Johannes Paul Raether und Chris E. Vargas.
Um 11, 13, 15 und 17 Uhr finden jeweils Führungen durch die Ausstellung „Wild“ statt.
11 bis 18 Uhr: „Mixed Faces“ – Mitmach-Aktion
Was macht ein Gesicht aus? Sind Gesichter immer eindeutig männlich oder weiblich? Die Besucher sind eingeladen neue Gesichter zu basteln. Mit der Kamera werden Augen, Ohren, Nasen, Münder gesammelt, ausgeschnitten und daraus neue Gesichter gemixt, die die Besucher anschließend als Maske mitnehmen können. Ort: Seminarraum des Edith-Russ-Hauses