Saubere Arbeit: 25 Jahre Abfallwirtschaftsbetrieb

06.09.2021

Saubere Arbeit: 25 Jahre Abfallwirtschaftsbetrieb

Oldenburg. 70.000 Tonnen Abfälle, zweieinhalb Millionen Mülltonnen-Leerungen, 675.000 zurückgelegte Fahrzeug-Kilometer bei der Abfallsammlung und Straßenreinigung, 160.000 Kundinnen und Kunden an den Wertstoffannahmestellen: Der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) Stadt Oldenburg kann mit beeindruckenden Jahreszahlen aufwarten. Die Daten sind Ausdruck der dynamischen Entwicklung, die die Abfallentsorgung und Abfallverwertung in Oldenburg in den vergangenen 25 Jahren unter der Regie des AWB genommen haben. 1996 wurde der aus dem Stadtreinigungsamt hervorgegangene AWB als Eigenbetrieb gegründet.

Als zuständige Dezernentin gratuliert Dr. Julia Figura dem AWB zum Jubiläum: „Der Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Oldenburg steht seit 1996 für kostengünstige und zuverlässige Abfallentsorgung und damit seit einem Vierteljahrhundert für eine professionelle, kundenorientierte sowie umweltfreundliche Dienstleistung im Bereich der Abfallwirtschaft. Ich bedanke mich bei den Bediensteten des AWB für ihr Engagement.“

AWB-Betriebsleiter Volker Schneider-Kühn blickt zurück: „Nur wenige Wirtschaftszweige haben sich im Laufe der Zeit so gewandelt wie die Entsorgungswirtschaft.“ Bis Anfang der 90er Jahre habe man in der Abfallwirtschaft „nur“ die reine Müllbeseitigung gesehen. „Heute sind unsere Standorte längst zu modernen Wertstoffzentren geworden, in denen viele verschiedene Abfallstoffe getrennt erfasst, behandelt und dann der stofflichen und energetischen Verwertung zugeführt werden. Die heutige Entsorgungswirtschaft versteht sich zum einen bei übernommenen Abfällen als wichtiger und ökologischer Partner der Industrie, zum anderen gewinnen aber auch Abfallvermeidung und umweltfreundlichere Antriebstechnologien erfreulicherweise zunehmend an Bedeutung“, erläutert Schneider-Kühn.

Bahnbrechend war Anfang 1996 die Einführung der Biotonne. Dadurch wurden in Oldenburg erstmalig Bio- und Restabfall getrennt voneinander gesammelt. Ende 2003 wurde die Deponierung am Standort Eidechsenstraße beendet, in der Folgezeit wurden die Deponieflächen rekultiviert und 2004 in Neuenwege eine mechanische Abfallbehandlungsanlage in Betrieb genommen. Heute betreibt der AWB neben der Abfallbehandlungsanlage ein Kompostwerk, zwei Wertstoffannahmestellen und ein Schadstofflager und beschäftigt 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Verwaltung hat ihren Sitz am Betriebshof an der Wehdestraße – dort sind auch der Fuhrpark für Abfallsammlung und Straßenreinigung sowie die Werkstatt und das Servicebüro untergebracht. Diese und weitere Meilensteine in der AWB-Geschichte enthält eine Chronik, die der AWB zu seinem Jubiläum herausgibt. Das 48-seitige Werk ist auf der städtischen Internetseite unter www.oldenburg.de/awb einsehbar.

Zwar kann der AWB sein 25-jähriges Bestehen Pandemie-bedingt nicht feiern, teilhaben lassen am Jubiläum möchte er die Öffentlichkeit aber dennoch. Und zwar mit einem Online-Quiz auf www.oldenburg.de/awb rund um das Thema Abfallwirtschaft. Wer beispielsweise weiß, wie ein Coffee-to-go-Becher richtig entsorgt wird, hat gute Gewinnchancen. Die ersten 300 Menschen, die alle zehn Fragen korrekt beantwortet haben, können sich einen Gutschein über einen 45-Liter-Kompostsack ausdrucken. Das Quiz ist am Montag, 6. September, online gegangen.


Einige AWB-Meilensteine der vergangenen 25 Jahre:
•    1. Januar 1996: Das Amt für Abfallwirtschaft, das aus dem Stadtreinigungsamt hervorgegangen war, wird in die Organisationsform eines Eigenbetriebes umgewandelt – der Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Oldenburg entsteht.
•    1. Januar 1996: Der AWB führt die Biotonne ein. Erstmalig werden Bio- und Restmüll getrennt voneinander gesammelt.
•    Im Herbst 1996 stellt der AWB erstmalig Laubkörbe zur Entsorgung von öffentlichem Laub auf. Bis heute werden in jedem Herbst rund 1.000 Körbe im Stadtgebiet aufgestellt.
•    Im April 1997 nimmt die Firma Rethmann Entsorgungswirtschaft (heute Remondis) den Betrieb des Kompostwerkes in Neuenwege auf.
•    Im Frühjahr 1999 übernimmt der AWB die mobile Schadstoffsammlung.
•    Im Jahr 2000 findet erstmals die Aktion „Oldenburg räumt auf“ statt.
•    Im Dezember 2003 endet die Deponierung am Standort Eidechsenstraße. Mit der Rekultivierung wurde bereits 1998 begonnen. 2009 wird hier der Stadtteilpark „Osternburger Utkiek“ eröffnet.
•    Im Juli 2004 nimmt am Barkenweg in Neuenwege eine mechanische Abfallbehandlungsanlage zur Aufbereitung des in Oldenburg anfallenden Rest- und Sperrmülls den Betrieb auf.
•    Im August 2009 wird gegenüber der Abfallbehandlungsanlage die Wertstoffannahmestelle Neuenwege mit angeschlossener Schadstoffannahme eröffnet.
•    Seit November 2013 setzt der AWB für die Innenstadtreinigung ein Elektrofahrzeug ein.
•    Der AWB steigt 2014 in die Altpapiersammlung ein. Die Stadt verständigt sich mit der ARGE Duales System Oldenburg darauf, die Sammlung am 30. März 2017 wieder einzustellen.
•    Im Oktober 2017 übernimmt der AWB das Kompostwerk von der Firma Remondis.
•    Der AWB errichtet 2018 eine neue Streuguthalle auf dem Betriebshof an der Wehdestraße. Im Jahr 2020 wird zudem eine neue Sole-Anlage installiert, die ein umweltschonendes Streuen der Straßen ermöglicht.
•    Der AWB stattet 2019 alle Fahrzeuge, die auf öffentlichen Straßen eingesetzt werden, mit Abbiegeassistenzsystemen aus.
•    2020 wird die „Abfall App OL“ freigeschaltet.
•    Im März 2021 wird der Ausbau der Wertstoffannahmestelle Langenweg fertiggestellt.   
•    Die Stadt erhält im Juni 2021 einen Förderbescheid über die Anschaffung von zwei Abfallsammelfahrzeugen mit Wasserstoffantrieb.

Am Standort an der Wehdestraße sind die Verwaltung des Abfallwirtschaftsbetriebes sowie der Fuhrpark der Abfallsammlung und die Kfz-Werkstatt beheimatet. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/Stadt Oldenburg
Am Standort an der Wehdestraße sind die Verwaltung des Abfallwirtschaftsbetriebes sowie der Fuhrpark der Abfallsammlung und die Kfz-Werkstatt beheimatet. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/Stadt Oldenburg