Oldenburg. Mit einer um die Mitglieder des Sportausschusses verstärkten Sitzung des Ausschusses für Finanzen und Beteiligungen sind am Dienstag, 2. April, die finalen Beratungen über einen Stadion-Neubau an der Maastrichter Straße gestartet. Etwa 60 Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgten die knapp dreistündige Diskussion im Kulturzentrum PFL.
Im Mittelpunkt der Sitzung standen die Investitionskostenberechnungen, die das Institut für Sportstättenberatung IFS (Euskirchen) erstellt hat. Geschäftsführer Dr. Heiner Peschers erläuterte die Zahlen gemeinsam mit seinem Kollegen Gerrit Binz. Für die mit 7.500 Plätzen ausgestattete Basis-Stadionvariante – Mindestgröße für die 3. Liga sind 5.001 Plätze – kalkuliert IFS mit Kosten von 45,5 Millionen Euro. Diesem Betrag wurde für einen angenommenen Baustart im zweiten oder dritten Quartal 2025 noch eine Baukostensteigerung von 3,5 Prozent hinzugerechnet, so dass sich die Gesamtkosten auf 47,1 Millionen Euro erhöhen könnten. Für ein 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauer fassendes Stadion rechnen die Fachleute mit Kosten in Höhe von 50,4 Millionen Euro. Der jährliche Zuschussbetrag beläuft sich für diese beiden Varianten – je nach Zinsszenario (zwischen 2,5 und 3,5 Prozent) und Ligazugehörigkeit (3. oder 4. Liga) – auf Summen zwischen 1,69 und 2,3 Millionen Euro.
„Vernünftiges Budget“
Peschers verdeutlichte zudem, dass es für Spezialimmobilien wie Stadien etabliert sei, Planungsleistungen und Bauausführung in die Hände eines Totalunternehmers zu legen. Damit verbunden sei eine hohe Sicherheit für eine Umsetzung im vorgegebenen Kostenrahmen. Mit den kalkulierten Summen stehe ein „vernünftiges Budget“ bereit. IFS verfügt über vielfältige Erfahrungen durch die Betreuung von Stadion-Neubauprojekten wie in Freiburg und Mainz oder von Stadion-Ausbauten wie in Münster.
Abstimmung erst im Rat
Über den von der Stadtverwaltung vorgelegten Beschlussvorschlag gab es am Dienstag noch keine Abstimmung. Die Mitglieder des Finanzausschusses und des Sportausschusses kamen überein, das Thema als „behandelt“ gelten zu lassen und dem Rat in seiner Sitzung am Montag, 15. April, die Entscheidung zu überlassen. Der vierteilige Beschlussvorschlag sieht die Errichtung eines Stadions an der Maastrichter Straße mit mindestens 7.500 Plätzen und einer Ausbaureserve auf bis zu 15.000 Plätze vor. Für die Realisierung des Projekts soll eine neue GmbH & Co. KG gegründet werden, die mit dem Bau und dem anschließenden Betrieb des Stadions beauftragt wird. Auch die Fortsetzung des schon eingeleiteten Bauleitplanverfahrens soll beschlossen werden. Punkt Nummer vier enthält einen Auftrag an die Verwaltung, zur Stadionfinanzierung einen Eigenkapitaleinsatz zu prüfen.
Öffentliche Info-Veranstaltung
Vor der wegweisenden Ratssitzung bietet die Stadtverwaltung eine öffentliche Informationsveranstaltung an, um noch einmal die der Entscheidung zugrundeliegenden Gutachten, Untersuchungen und Konzepte vorzustellen. Die Stadt lädt dazu am Mittwoch, 10. April, alle Interessierten in die Markthalle der Berufsbildenden Schulen 3 an der Maastrichter Straße 27 ein. Beginn ist um 19.30 Uhr. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Um die Informationen möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, wird die Veranstaltung auch vom Oldenburger Lokalsender Oeins im Fernsehen und als Live-Stream auf www.oeins.de » übertragen. Die Moderation übernimmt die Journalistin Carola Schede.
Weitere Fachausschuss-Sitzungen mit dem Thema Stadion-Neubau finden in dieser und in der nächsten Woche statt. Heute, Mittwoch (3. April), tagt ab 17 Uhr der Verkehrsausschuss (im PFL), am Montag, 8. April, folgt der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Digitalisierung und internationale Zusammenarbeit (17 Uhr, Alte Fleiwa, Industriestraße 1 d), und am Donnerstag, 11. April, ist der Ausschuss für Stadtplanung und Bauen an der Reihe (17 Uhr, Alte Fleiwa, Industriestraße 1 d).
Mehr Informationen rund um das Thema gibt es auf der Website der Stadt Oldenburg unter www.oldenburg.de/stadion-neubau »