Startschuss: „Häusings in der Haarenstraße“ in neuem Licht

27.04.2023

Startschuss: „Häusings in der Haarenstraße“ in neuem Licht

Oldenburg. Ein Jahr lang wurde geplant, entworfen, verworfen und produziert – nun erhalten die ersten drei Traufgassen, auch Häusings genannt, in der Haarenstraße ihr neues Gesicht. Weitere sieben werden bis Mitte Mai folgen. Es sind Spaltenräume, versteckte Hauseingänge oder breite Einfahrten, die nun in künstlerische Inszenierungen verwandelt werden, um in neuem Licht zu erscheinen. Die Installationen werden aktuell angebracht – so können Besucherinnen und Besucher die Wandlung peu à peu sehen und miterleben, wie das Gesamtkunstwerk wächst. Mit einer Förderung aus dem niedersächsischen Programm „Perspektive Innenstadt“ hat das Team aus städtischer Wirtschaftsförderung, Haarenstraßen-Gemeinschaft und cre8 oldenburg dieses Projekt auf- und umgesetzt.

Überraschende Einsichten
Dazu erklärt Ina Lehnert-Jenisch von der Wirtschaftsförderung der Stadt Oldenburg: „Häusings sind Traufgassen zwischen zwei Häusern, die in Oldenburgs Innenstadt im 17. Jahrhundert zum Brandschutz und zur Entwässerung entstanden sind. Sie sind bisher kaum wahrnehmbar. Und wenn doch, dann nicht gerade in anerkennender Weise mit verbretterten und besprühten Verblendungen zur Straße hin.“ Mit dem Projekt „Häusings in der Haarenstraße“ wird sich das künftig ändern: Denn für zehn Häusings haben sieben Kreative aus dem Netzwerk cre8 oldenburg – Norbert Egdorf, Peer Holthuizen, Jessica Nebel, Mechthild Oetjen, Katja Reiche, Katharina Semling und Umur Sener – Kunstwerke entworfen. Unter dem Motto Wasser, Licht und Illusion kommt so das weitgehend begradigte oder in den Untergrund gezwängte Flüsschen Haaren wieder an die Oberfläche. Es zeigt sich als „Woge“, „Welle“ oder „Himmelswasser“ – so einige Bezeichnungen der Kunstwerke.

Zwei Installationen fertiggestellt
Zu sehen sind bereits zwei Installationen „Farbige Schattenräume“ in der Haarenstraße bei Leder Holert und bei Isensee nach den Entwürfen von Peer Holthuizen. Außerdem die „Woge“ nach dem Entwurf von Umur Sener und Jessica Nebel an der zurückversetzten Hauswand bei Bruns Männermode. Mit Licht ab Ende Mai.

Herausforderndes Projekt für alle Beteiligten
Es war ein herausforderndes Projekt für alle Beteiligten: Für die Künstlerinnen und Künstler, die sich nicht nur mit Ästhetik und Wirkung, sondern auch mit schiefen Wänden und Taubenkolonien auseinandersetzen müssen. Für die beauftragten Unternehmen, die aus Cortenstahl große dreidimensional erscheinende Werke lasern, sie farbig hinterleuchten und zum Teil in großer Höhe anbringen. Für die Haarenstraßen-Gemeinschaft, die sich mit dem Projekt auf Neuland begibt. Und für die Wirtschaftsförderung als Projektleiterin, die alle Finanz-, Termin- und Abstimmungsfäden koordiniert. Alle sind gespannt auf das Gesamtkunstwerk mit seinen Unikaten, das bei der Eröffnung am 26. Mai um 18.30 Uhr in der Haarenstraße offiziell präsentiert wird.

Weitere Informationen
Das Projekt wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Daraus erhält die Stadt Oldenburg 90.000 Euro und die Haarenstraßen-Gemeinschaft gibt eine Kofinanzierung in das Projekt. Weitere Informationen gibt es auf www.oldenburg.de/cre8 » oder unter www.haarenstrasse-oldenburg.de ». Bei Fragen zu den Häusings hilft Ina Lehnert-Jenisch von der Wirtschaftsförderung Stadt Oldenburg telefonisch unter 0441 235-2105 oder per E-Mail an Ina.lehnert-jenisch[at]stadt-oldenburg.de gerne weiter. Auch Eva Müller-Meinhard von der Haarenstraßen-Gemeinschaft gibt unter 0441 2186718 oder emm[at]bruns-oldenburg.de gerne Auskunft.

Foto: Sven Seebergen
Das Team hinter der künstlerischen Aufwertung der Häusings: Sonja Hackstedt, Katharina Semling, Ina Lehnert-Jenisch, Katja Reiche, Eva Müller-Meinhard, Andrea Holert, Mark Schütte, sitzend: Peer Holthuizen, auf der Steigleiter: Jörg Harders. Foto: Sven Seebergen