Tanzen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

07.02.2019

Tanzen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Oldenburg. Sich bewegen, um etwas zu bewegen: Oldenburg beteiligt sich auch 2019 wieder an der weltweiten Kampagne „One Billion Rising“ (übersetzt: Eine Milliarde erhebt sich). Die Protestaktion macht darauf aufmerksam, dass jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens Opfer von physischer, psychischer und/oder sexualisierter Gewalt ist. Am Valentinstag, 14. Februar, sind Oldenburgerinnen und Oldenburger dazu aufgerufen, sich um 16 Uhr auf dem Schlossplatz einem kollektiven Tanz gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und für Respekt, Wertschätzung, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit anzuschließen.

„Dieses Jahr rücken wir die Mädchen in den Fokus der Veranstaltung“, erklärt Wiebke Oncken, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Oldenburg. „Es ist beschämend, wie viel Gewalt Mädchen weltweit ausgesetzt sind, weil sie Mädchen sind. Zwangsverheiratung und Zwangsprostitution, Mädchenhandel, Genitalverstümmelung und häusliche Gewalt sind davon nur einige Beispiele.“

Wer dabei nur an entfernte Länder und andere Kulturen denkt, täuscht sich allerdings. Alleine in Niedersachsen sind nach Angaben der Organisation Terre des Femmes etwa 1.500 Mädchen von Genitalverstümmelung bedroht. Johannes-Wilhelm Rörig, Bundesbeauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, gab 2017 an, dass im Durchschnitt in Deutschland in jeder Schulklasse mindestens ein Mädchen sitzt, das von sexuellem Missbrauch betroffen ist. „Und auch in unserer Stadt sind Mädchen – und auch Jungen – von unterschiedlichen Gewaltformen betroffen“, mahnt Angela Könnecke vom Kinderschutz-Zentrum Oldenburg. „Im vertrauten Umfeld, in der Familie erleben sie zum Beispiel körperliche, seelische, sexuelle Gewalt sowie auch häusliche Gewalt gegen ihre Mütter. Die Betroffenen brauchen Stärkung und Schutz!“, fordert Angela Könnecke. Sie wird am 14. Februar weitere Aspekte beleuchten und mit einem Grußwort thematisch in die Veranstaltung leiten.

Die Organisation von „One Billion Rising“ in Oldenburg übernimmt das Gleichstellungsbüro. „Gemeinsam mit hunderten Aktionen weltweit prangern wir diese Menschenrechtsverletzungen an“, so Wiebke Oncken weiter. „Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Identität oder Gesundheitszustand sind aufgerufen, sich uns anzuschließen.“ Zur Einstimmung auf die etwa eineinhalbstündige Veranstaltung heizen die Sambaschule Oldenburg Eversten und DJane D_jinx ein.

Weitere Informationen sowie eine Anleitung zum Tanz (auch für Menschen im Rollstuhl) stehen online auf www.oldenburg.de/gleichstellung zur Verfügung.