Oldenburg. Auszeichnung für eine erfolgreiche Unternehmerin mit Weitsicht, großem Forscherdrang und internationalem Renommee: Elke Haase, Inhaberin und Geschäftsführerin der piccoplant Mikrovermehrungen GmbH, bekommt als erste Frau den Wirtschaftspreis „Oldenburger Bulle“ verliehen. Die Diplom-Biologin hat sich seit vielen Jahren in besonderer Weise um den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Oldenburg verdient gemacht.
„Elke Haase verbindet wissenschaftlichen Pioniergeist mit unternehmerischem Geschick. Sie hat es mehr als verdient, als erste Frau mit dem ,Oldenburger Bullen‘ geehrt zu werden“, begründet Oberbürgermeister Jürgen Krogmann die Auszeichnung. Elke Haase habe mit viel Mut und Gespür für technologische Innovationen ihren 1989 gegründeten Betrieb aus einem Forschungslabor heraus zu einem weltweit agierenden Unternehmen mit rund 70 Beschäftigten entwickelt. „Das verdient größten Respekt“, lobt Krogmann.
Bei piccoplant handelt es sich um die weltgrößte Fliederproduktionsstätte. Das Oldenburger Unternehmen ist auf die hochwertige Vermehrung von Pflanzensetzlingen spezialisiert. Mit innovativen Verfahren der Biotechnologie werden mehr als sechs Millionen Jungpflanzen pro Jahr erzeugt. Auf einem speziell entwickelten Nährboden entstehen dabei Pflanzen, die robuster, gesünder und somit auch ertragreicher sind als Stecklinge aus herkömmlicher Vermehrung. Über 300 Fliedersorten, 170 Rhododendronsorten, 80 verschiedene Azaleen und mehr als 50 Bambus- und Gräsersorten gehören mittlerweile zum Gesamtsortiment.
Elke Haase und ihr Unternehmen wurden unter anderem mit dem „Großen Preis des Mittelstandes“, dem Niedersächsischen Außenwirtschaftspreis und der Goldmedaille für hervorragende Qualität bei der IPM Moskau (größte Pflanzenfachmesse in Russland und den GUS-Staaten) ausgezeichnet. Ihre Kompetenz ist auch auf internationaler Ebene gefragt: So durfte sie Bundeskanzler Gerhard Schröder (2001), Landeswirtschaftsminister Walter Hirche (2004), Bundespräsident Joachim Gauck (2013) und Landeswirtschaftsminister Olaf Lies (2016) auf Auslandsreisen begleiten und im Jahr 2014 sogar vor dem russischen Parlament sprechen.
Der „Oldenburger Bulle“ steht – analog zum Bullen an der Börse – für erfolgreiches unternehmerisches Handeln und wird an Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft vergeben, die im besonderen Maße Leistungen für den Wirtschafts- und Hochschulstandort Oldenburg erbracht und die Stadt über ihre Grenzen hinaus bekannt gemacht haben. Die Preisträger erhalten eine Bronzeplastik in Form eines Bullen des Worpsweder Künstlers Prof. Waldemar Otto und eine Urkunde. Von 2003 bis 2006 wurde der Preis jährlich verliehen, seitdem erfolgt die Vergabe im zweijährigen Rhythmus.
Bisherige Preisträger des Oldenburger Bullen waren: Prof. Joachim Lenz (2003), Dr. Werner Brinker (2004), Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Jürgen Appelrath (2005, verstorben 2016), Dr. Jörg Bleckmann (2006), Prof. Dr. Reto Weiler (2008), Dr. Rolf Hollander (2010) Prof. Dr. Dr. h. c. Hans Kaminski (2012), Martin Grapentin (2014) und Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier (2016).
Der genaue Termin für die Preisverleihung wird noch bekannt gegeben.