Wenn Zeiten und Grenzen verschwimmen

14.08.2017

Wenn Zeiten und Grenzen verschwimmen

Oldenburg. Der Oldenburger Schriftsteller Jochen Schimmang hat unter dem Titel „Altes Zollhaus, Staatsgrenze West“ einen neuen Roman veröffentlicht. Er führt darin klug und mit subtiler Komik die Geschichte seines Helden Gregor Korff fort, der bereits in früheren Romanen als Protagonist auftrat. Am Dienstag, 22. August, stellt er das Buch im Programm des Literaturbüros vor. Die Veranstaltung im Musik- und Literaturhaus Wilhelm13, Leo-Trepp-Straße 13, beginnt um 19.30 Uhr. Der Göttinger Autor, Lektor und Literaturkritiker Thomas Schaefer moderiert die Lesung und spricht mit Jochen Schimmang über Freundschaft, das Altern und das Verschwimmen von Zeiten und Grenzen. Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 7 Euro. Karten können online unter www.wilhelm13.de oder telefonisch unter der Nummer 0441 235-3014 beim Literaturbüro vorbestellt werden.

Als Meister der Beiläufigkeit, hinter der sich die wahren Dramen verstecken, lobt der Literaturkritiker Andreas Platthaus den Schriftsteller Jochen Schimmang. In dem neuen Roman hat sich Gregor Korff, ehemals Ministerberater in der Bonner Republik und gestürzt über seine Liebe zu einer DDR-Spionin, mit den Umwälzungen in seinem Leben längst abgefunden. Nach der Wende gescheitert und geschasst, hat er letztlich sogar von den neuen Umständen profitiert, denn eine Episode aus seiner Vergangenheit brachte ihm ein recht beachtliches Vermögen ein. Und so ist er heute Besitzer eines früheren Zollhauses an der niederländischen Grenze, wo er zurückgezogen lebt. Doch dann weht frischer Wind in sein Leben: Er lernt einen enttarnten „Landesverräter“ kennen, begegnet zwei serbischen Kindern, tritt in Kontakt mit jungen Leuten aus der nahen Kleinstadt und bekommt Besuch von einem Freund aus seinen aktiven Tagen.

Jochen Schimmang, geboren 1948, studierte Politische Wissenschaften und Philosophie an der FU Berlin und lehrte an Universitäten und in der Erwachsenenbildung. Von 1978 bis 1998 lebte er in Köln, seit 1993 als freier Schriftsteller und Übersetzer. 2010 erhielt er den Rheingau Literaturpreis für „Das Beste was wir hatten“, 2012 den Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar für „Neue Mitte“ sowie die Künstlerstipendien der Villa Concordia in Bamberg und des Künstlerhauses Edenkoben.