Wunder an der „Wunderline“ entdecken

02.07.2021

Wunder an der „Wunderline“ entdecken

Oldenburg. Durchgehend mit dem Zug von Groningen nach Bremen – das ist ein Ziel des grenzüberschreitenden Bahnprojekts „Wunderline“. Das wird zwar erst ab 2024 möglich sein, aber bereits jetzt hat die Schienenstrecke etwas Besonderes zu bieten: die App WunderlineGO. Die Bürgermeister der Partner-Kommunen haben die App am 24. Juni 2021 offiziell freigeschaltet. Sie kann nun kostenlos für Apple und Android aus dem App-Store oder dem Play-Store von Google aufs Smartphone geladen werden, um die „Wunder“ an der Wunderline in 15 Routen zu entdecken, sowohl auf niederländischer als auch auf deutscher Seite. In Kürze starten die Wunderline-Orts-Wochen (WOW), bei der die App nach und nach in den beteiligten Kommunen bekannt gemacht wird. Los geht es in der Woche ab dem 5. Juli in Oldenburg. Bürgerinnen und Bürger können sich bewerben, um die Route am Sonntag, 11. Juli, abzulaufen und einzuweihen.

Digitale Schnitzeljagd – Spurensuche mittels Augmented Reality
Groningen, Midden-Groningen, Oldambt, Bunde, Weener, Westoverledingen, Leer, Jümme, Augustfehn, Westerstede, Bad Zwischenahn, Oldenburg, Hatten, Hude und Delmenhorst haben alle für die App eine eigene Route zu ihrem „Wunder“ entwickelt. Das Smartphone leitet die Spurensucherinnen und Spurensucher, eine sympathische Schaffnerin hilft dabei. Gestartet wird jeweils am Bahnhof. Unterwegs tauchen Informationen als Bilder, Filme, Audio oder Texte auf. Die Wunder lassen sich (digital) einsammeln und mit nach Hause nehmen. Augmented Reality und 3D-Animation machen es möglich – und spannend!

Die „Wunder“
Manche „Wunder“ erzählen von besonderen Persönlichkeiten wie der niederländischen Ärztin und der Frauenrechtlerin Aletta Jacobs, dem Boten Oll Willm oder dem Erfinder der Bildpostkarte, August Schwartz. An einigen Standorten begeben sich die Nutzerinnen und Nutzer der App auf geschichtliche Spurensuche in die Burg, das Kloster oder die Stadt. Welche Bedeutung Erzvorkommen, Schifffahrt, Wasserkraft oder Textilherstellung für die wirtschaftliche Entwicklung hatten, zeigen weitere Routen. Geheimnisvoll wird es bei den Sagen und Erzählungen der weißen Frau vom Steinhaus Bunderhee, dem Wels im Bad Zwischenahner Meer oder den Osenzwergen in Hatten. Weitere Sinne werden mit Klang- und Dufterlebnis-Routen angesprochen.

Oldenburg: Route würdigt Bildpostkarte
Die Oldenburger Route dreht sich um die Bildpostkarte und ist eine Erinnerung an den Hofbuchdrucker August Schwartz. 1870 ergänzte er die kurz zuvor eingeführte Correspondenz-Karte mit einer kleinen Abbildung. Das war der Beginn eines jungen Mediums, das explosionsartig die Kommunikation zwischen Menschen über kurze bis weite Distanzen bestimmte – vergleichbar mit der Bedeutung, die heute Messenger-Dienste wie Signal oder WhatsApp haben. Grund genug, diesem Thema auf die Spur zu gehen und dabei die Stadt auf Schleichwegen neu kennenzulernen. Die Tour startet am Bahnhof, ist dreieinhalb Kilometer lang und dauert etwa eineinhalb bis zwei Stunden; sie kann unterbrochen und später fortgesetzt werden.

Testpersonen gesucht
Was gefällt Ihnen gut und wo gibt es Verbesserungsbedarf? Was sind Ihre Erfahrungen und Eindrücke? Das möchte das Organisationsteam aus Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH und städtischer Wirtschaftsförderung von Nutzerinnen und Nutzern verschiedener Altersgruppen erfahren. Daher werden 20 Einzelpersonen/Gruppen zum Testen eingeladen. Interessiere können sich für eine Teilnahme per E-Mail an ina.lehnert-jenisch@stadt-oldenburg.de mit Angabe von Name(n) und Alter anmelden. Start ist Sonntag, 11. Juli, zwischen 10.30 und 11.30 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz. Am Schluss erwartet die Teilnehmenden ein kleines Dankeschön am Schloßplatz.

Über das Projekt:
Weitere Infos zum Projekt sind auf der zweisprachigen Webseite wunderline.nl/de/wunderline-go/ zu finden. Ein Video gibt einen Überblick und stimmt auf die Routen ein unter youtu.be/7f0nqlLUm9s.

Die Projektleitung liegt bei der Stadt Oldenburg; im Team mit der Provincie Groningen/Projekt Wunderline und der Ostfriesland Tourismus GmbH wurde das Projekt umgesetzt. Das Oldenburger Unternehmen Quantumfrog wurde mit der Entwicklung und Umsetzung der App beauftragt.
Neben den 15 Projektpartnern wird das Projekt im Rahmen des INTERREG V A Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und von den Provinzen Drenthe, Fryslân und Groningen sowie vom Land Niedersachsen ko-finanziert.

Der Oldenburger Beitrag zur App ist eine Bildpostkarten-Tour. Im Hintergrund ist das Haus am Schlossplatz 21/22 zu sehen, in dem Hof-Druckereibesitzer August Schwartz 1870 die Ansichtskarte erfand. Foto: Stadt Oldenburg
Der Oldenburger Beitrag zur App ist eine Bildpostkarten-Tour. Im Hintergrund ist das Haus am Schlossplatz 21/22 zu sehen, in dem Hof-Druckereibesitzer August Schwartz 1870 die Ansichtskarte erfand. Foto: Stadt Oldenburg