„Zweitzeugen“ halten Erinnerung an Holocaust lebendig

21.09.2018

„Zweitzeugen“ halten Erinnerung an Holocaust lebendig

Oldenburg. Wie lässt sich die Erinnerung an den Holocaust lebendig halten, wenn es bald keine Zeitzeugen mehr gibt, die authentisch von ihren Erfahrungen berichten können? Das ist eine Frage, die auch das Kulturbüro der Stadt Oldenburg beschäftigt. Daher wird sich die im Rahmen der Erinnerungs- und Gedenkkultur initiierte Veranstaltungsreihe „Living History“ zum Holocaust-Gedenktag im Januar 2019 neuen Ansätzen zur Vermittlung der Geschehnisse während der Zeit des Nationalsozialismus widmen.

Dabei arbeitet das Kulturbüro mit dem Verein „Heimatsucher“ zusammen. Der Verein hat sich die Aussage des Friedensnobelpreisträgers und Holocaust-Überlebenden Eli Wiesel („Jeder, der heute einem Zeugen zuhört, wird selbst zum Zeugen werden“) zu eigen gemacht und die Idee der so genannten „Zweitzeugenschaft“ etabliert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins haben Gespräche und Videointerviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geführt. Diese sind Grundlage für ihre Arbeit in Workshops und Seminaren, in denen sie die erzählten Überlebensgeschichten weitergeben und Kinder, Jugendliche sowie interessierte Erwachsene so zu „Zweitzeuginnen“ und „Zweitzeugen“ werden lassen.

Das Kulturbüro organisiert gemeinsam mit dem Verein „Heimatsucher“ und dem Stadtmuseum eine Ausstellung mit zahlreichen Workshops für Schülerinnen und Schüler ab der vierten Klasse sowie Vorträgen, einem Theaterstück und der Möglichkeit des Philosophierens mit Kindern. Gezeigt wird die Ausstellung im Stadtmuseum vom 13. Januar bis zum 3. Februar 2019. Ausführliche Informationen zu einzelnen Veranstaltungen mit Anmeldemöglichkeit sind ab November  2018 erhältlich.

Weitere Informationen zum Verein „Heimatsucher“ gibt es im Internet unter www.heimatsucher.de.