Verrücktes Kissen auf dem Oldenburger Schlossplatz

21.04.2023

Verrücktes Kissen auf dem Oldenburger Schlossplatz

Oldenburg. Wortwörtlich verrückt ging es am Freitag, 21. April, auf dem Schlossplatz zu: Das „Kissen“-Kunstwerk von Yoshito Fujibe hat am östlichen Rand des Platzes seine neue Heimat gefunden. Anlass für die Versetzung ist die Aufstellung eines Container-Spielplatzes auf dem Schlossplatz im Mai 2023, dessen Raumbedarf auf die übrige Nutzung des Areals ausstrahlt. Dass dieser Standortwechsel durchaus etwas Positives mit sich bringt, betont Paula von Sydow, Fachdienstleiterin im städtischen Kulturbüro: „Die neue Lage erhöht die Sichtbarkeit und damit sicher auch die Wahrnehmung des Kunstwerks enorm.“

Kunstreicher öffentlicher Raum
Aus dem Schatten von Schlosshöfen, Bäumen und der häufig wechselnden Nutzung des Platzes durch verschiedene kommerzielle Aktionen herausgetreten, kann das Kunstwerk fortan auf der Fläche zwischen den Straßen Schloßplatz und Paradewall seine Wirkung entfalten. Dabei steht es in einer Sichtachse mit den „Drei Bären“ von Paul Halbhuber sowie der „Reliefmauer“ von Georg Schmidt-Westerstede. Zusammen mit der, nur wenige Meter entfernt auf der Grünfläche zwischen Paradewall und Huntestraße stehenden, Plastik „Laokoon“ von Volkmar Haase unterstreicht das Ensemble der Skulpturen den Reichtum Oldenburgs auf dem Gebiet der Kunst im öffentlichen Raum.

Massiv und doch beweglich
Entstanden ist das „Kissen“ aus Marmor im Rahmen des Bildhauersymposions 1979, welches seinerzeit auf dem Schlossplatz stattfand. Trotz seiner Massivität hat es in der Vergangenheit schon einige Beweglichkeit bewiesen: Versetzt vom früheren Berliner Platz auf den Rathausmarkt, zwischenzeitlich eingelagert auf dem Fliegerhorst, wurde es 2012 auf dem Schlossplatz und damit in unmittelbarer Nähe zum ursprünglichen Schaffensort installiert. Selbst die Kollision mit einem Lieferwagen im Dezember 2022 konnte es nicht vom Sockel stürzen.

Nun lädt es also, dem Schlossplatz gewissermaßen vorgelagert, zwischen vielbefahrener Straße und Flanierzone zum Betrachten und Verweilen ein. „Das Kissen darf ‚besessen‘ werden“, verrät die im Kulturbüro zuständige Mitarbeiterin Tanja Niebisch augenzwinkernd, „beispielsweise beim Beobachten des Treibens auf dem Spielplatz.“

Weitere Informationen
Zum Thema Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Oldenburg gibt es weitere Informationen online unter www.oldenburg.de/stadtkunst » oder im Kulturbüro der Stadt Oldenburg bei Tanja Niebisch telefonisch unter 0441 235-2409.

Foto: Stadt Oldenburg
Fachkundig wurde das „Kissen“-Kunstwerk am neuen Standort auf dem Schlossplatz platziert. Foto: Stadt Oldenburg