40-jähriges Bestehen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Oldenburg

Seit Jahrzehnten für Dialog und Freundschaft eingesetzt

„Polen näher bringen“ – so lautet das Motto der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Oldenburg (DPG). Der Verein engagiert sich seit 40 Jahren dafür, politische, wirtschaftliche und kulturelle Brücken zwischen Deutschland und Polen zu bauen. Grund genug für die Stadt Oldenburg, das Jubiläum am Dienstag, 7. November 2023, mit einem Empfang im Alten Rathaus zu würdigen. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann bedankte sich dafür, dass sich zivilgesellschaftliche Akteure wie die Deutsch-Polnische Gesellschaft seit Jahrzehnten für Dialog und Freundschaft einsetzen und so die guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern prägen. „Durch ihre Arbeit hat die Deutsch-Polnische Gesellschaft Oldenburg dazu beigetragen, dass die Menschen in Polen und Deutschland ein besseres Verständnis füreinander und für die wechselvolle gemeinsame Geschichte ihrer Länder gefunden haben“, hob Krogmann hervor.

Wichtige Rolle in der Stadt

Dieses Engagement, so der Oberbürgermeister, sei aktueller denn je: „Wir müssen als Europäer zusammenhalten und uns für ein friedliches Zusammenleben stark machen“, betonte Krogmann. Die DPG habe er immer als verlässlichen Partner für die Stadt wahrgenommen. Er erinnerte daran, dass Oldenburg nach dem Zweiten Weltkrieg viele Menschen aus der Region Niederschlesien aufgenommen habe. Aktuell leben in Oldenburg 1.136 Menschen mit ausschließlich polnischer Staatsangehörigkeit. Zudem sind 1.242 Menschen mit deutscher und polnischer Staatsangehörigkeit registriert. „Menschen mit polnischen Wurzeln spielen eine wichtige Rolle in der Stadt“, sagte Krogmann.

Aussöhnung konkret gelebt

Ehrengast des Empfangs war der ehemalige Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Polen, Rolf Nikel. Er fungierte von 2014 bis 2020 als Botschafter in Warschau. „Die deutsch-polnischen Beziehungen“, so der Diplomat in seinem Vortrag, „sind besser als ihr Ruf.“ Dies sei in erster Linie das Verdienst von Institutionen wie der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Oldenburg. „Hier wird deutsch-polnische Aussöhnung konkret gelebt, hier wächst Europa im besten Sinne zusammen“, sagte Nikel.

Europäischer Frühling im Herbst

Neben dem Vorsitzenden der DPG Oldenburg, Gustav Wehner, konnte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann auch den Generalkonsul der Republik Polen in Hamburg, Pawel Jaworski, im Alten Rathaus begrüßen. Auch Jaworski betonte die gemeinsame Verantwortung von Deutschen und Polen für die Weiterentwicklung Europas: „Zusammen schaffen wir das!“ Er zollte der DPG großes Lob dafür, dass sie zur im vergangenen Monat stattgefundenen Parlamentswahl in Polen auch ein Wahllokal für die wahlberechtigten Polinnen und Polen in Oldenburg ermöglicht habe. 1.826 Wahlberechtigte haben davon Gebrauch gemacht. Ex-Botschafter Rolf Nikel bezeichnete den Wahlausgang in Polen, der die Ablösung der rechtskonservativen Regierung ermöglicht, als „europäischen Frühling im kalten Herbst“.

Zuletzt geändert am 25. April 2024