Oldenburg. Wie gut ist die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und was sollte noch verbessert werden? Dieser Frage sind am Dienstag, 26. August, rund 35 Teilnehmende mit und ohne Behinderung bei besonderen Spaziergängen rund um den Pferdemarkt nachgegangen. Organisiert von der Stadt Oldenburg, konnten die Teilnehmenden vor Ort erleben, wo Barrieren im öffentlichen Raum noch den Alltag erschweren – und wo schon gute Lösungen existieren. Der Rundgang war ein Baustein zur Entwicklung des Teilkonzepts Fußverkehr im Mobilitätsplan Oldenburg 2030.
Qualität der Wege und Querungen mit Rollator und Co. getestet
An mehreren Stationen ging es zum Beispiel um die Qualität der Wege, sichere Straßenüberquerungen, den Zugang zu Haltestellen sowie um Plätze zum Verweilen. Gemeinsam wurde diskutiert, was verbessert werden kann. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung und des Beteiligungsbüros TollerOrt begleiteten die Gruppen und dokumentierten wichtige Hinweise.
Ein besonderes Erlebnis: Einige Teilnehmende ohne Behinderung probierten selbst aus, wie sich der Alltag mit Rollator, Rollstuhl oder als sehbehinderte Person mit Langstock im Verkehrsraum anfühlt. Diese Perspektivwechsel halfen dabei, Barrieren besser zu verstehen und zu erkennen, wo noch Handlungsbedarf besteht. „Ich kann jetzt besser nachvollziehen, welche Herausforderungen Menschen mit Sehbehinderungen im Alltag haben. Mir ist auch bewusst geworden, wie groß der Unterschied ist, noch Kontraste erkennen zu können oder gar nichts mehr zu sehen“, so eine Teilnehmerin. „Eine Querneigung des Bürgersteigs ist wirklich nicht einfach, wenn man im Rollstuhl unterwegs ist. Wenn ich zu Fuß gehe, merke ich das gar nicht“, so eine andere Teilnehmerin.
Maßnahmen zur Förderung von Fußverkehr und Barrierefreiheit erarbeiten
Die Stadtverwaltung arbeitet daran, im Mobilitätsplan Oldenburg 2030 Fußverkehr und Barrierefreiheit noch stärker zu berücksichtigen. In den letzten Jahren ist schon viel in dieser Hinsicht passiert. An verschiedenen Details ist allerdings sichtbar, dass es noch weiterer Bemühungen bedarf, um allen Menschen eine problemlose und barrierefreie Mobilität auf verschiedensten Wegen zu ermöglichen. Die Hinweise zur Barrierefreiheit aus der Veranstaltung werden in konkrete Teilkonzepte und Maßnahmen des Mobilitätsplans einfließen – beispielsweise den Planungen zur Neuaufteilung des öffentlichen Raums an der Straße Damm, der Umgestaltung des Wallrings oder dem Teilkonzept Fußverkehr.
Im Anschluss an den Workshop traf sich dazu die Projektbegleitgruppe des Mobilitätsplans. Die Gruppe setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der für Mobilität und Verkehr relevanten Institutionen sowie der Kommunalpolitik Oldenburgs zusammen.
Mehr Informationen und mitmachen
Wer sich genauer informieren möchte, findet alle Details zum Mobilitätsplan Oldenburg 2030 unter www.oldenburg.de/mobilitaetsplan ». Wer aktiv dabei sein möchte, kann sich auf der Plattform Gemeinsam Oldenburg über weitere Beteiligungsmöglichkeiten informieren und dort auch einen Newsletter abonnieren.