Oldenburg. Vier informative Themenwochen der Gemeinwesenarbeit Bloherfelde/Eversten drehen sich von Montag, 21. Oktober, bis Freitag, 15. November, um Intergeschlechtlichkeit. Doch was hat es damit auf sich? Wird ein Mensch sowohl mit eher männlichen als auch mit eher weiblichen Merkmalen geboren, spricht man unter anderem von Intergeschlechtlichkeit. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass 1,7 Prozent der globalen Bevölkerung intergeschlechtlich geboren wurden.
Über Sichtbarkeit, Menschenrechte und die medizinische Versorgung
Die Themenwochen starten am Dienstag, 22. Oktober, mit Vorträgen zur Bedeutung von Intergeschlechtlichkeit im Kontext der Gesellschaft – den Fokus legen die Vortragenden Lisa Oude Lansink und Lucie Veith auf die Sichtbarkeit, die Menschenrechte und die medizinische Versorgung.
Lansink arbeitet bei der bundesweiten Inter-Beratungsstelle und hat den zweiten Vorsitz im Bundesverband Intergeschlechtliche Menschen e. V. inne. In diesem Verband ist Veith beratend tätig und verantwortet außerdem das bundesweite Mandat für Menschenrechte und Inter im Alter. Die Veranstaltung findet von 17 bis 20 Uhr im Café der Gemeinwesenarbeit Bloherfelde, Bloherfelder Straße 173, statt.
Betroffene kommen in Ausstellung zu Wort
Mit Menschenrechtsverletzungen an intergeschlechtlichen Kindern in Deutschland und Dänemark beschäftigt sich die Ausstellung „JEDE*R HAT EIN GESCHLECHT: DAS EIGENE“ der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Die Bilder und Texte entstanden im Rahmen von 70 Interviews, die Amnesty unter anderem mit Betroffenen, Eltern sowie Ärztinnen und Ärzten führte. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Cafés besucht werden: montags während des Frauencafés von 10 bis 12 Uhr, dienstags sowie donnerstags von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 17 Uhr und mittwochs sowie freitags von 9.30 Uhr bis 13 Uhr.
Mutter eines intergeschlechtlichen Kindes teilt Erfahrungen
Eine Lesung mit der Autorin Ursula Rosen rundet die Themenwochen am Montag, 11. November, ab. Von 18 bis 20 Uhr liest sie aus ihrem Buch „Jill ist anders“ und erzählt von ihren Erfahrungen als Mutter eines intergeschlechtlichen Kindes. Rosen ist unter anderem Bildungsbeauftragte des Landesverbandes Intergeschlechtliche Menschen Niedersachsen e. V..
Anmeldungen erwünscht
Der Eintritt zu den Veranstaltungen und der Ausstellung ist kostenlos. Um eine verbindliche Anmeldung wird jedoch telefonisch unter 0441 235-8100 oder per E-Mail unter kennedyviertel[at]stadt-oldenburg.de gebeten. Hier erhalten Interessierte auch weitere Informationen.